Entwicklungsministerin befürchtet mehr EU-Flüchtlinge durch Trump

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) warnt, dass durch den Rückzug der USA aus der Entwicklungspolitik neue Flüchtlingsbewegungen entstehen können. "Wenn wir nicht wollen, dass andere darüber entscheiden, ob es Flüchtlingsströme aus dem Sahel gibt, dann sollten wir uns dort engagieren", sagte sie dem "Handelsblatt".
Deutschland ist nach den USA das größte Geberland von Entwicklungshilfe.
In welchem Maß die Entwicklungszusammenarbeit fortgesetzt werden kann,
ist derzeit auch Thema in den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und
SPD. Schulze leitet in den Koalitionsverhandlungen die Arbeitsgruppe
für Außenpolitik, Verteidigung, Menschenrechte und
Entwicklungszusammenarbeit für die SPD.
Die Ministerin warnte vor
einem deutschen Rückzug in der Entwicklungszusammenarbeit: "Es ist
nicht im Interesse unserer Wirtschaft und es ist auch nicht im Interesse
unserer Sicherheit", sagte Schulze. Das würde den Einfluss von China,
Russland und anderen Autokratien massiv stärken, die schon seit Längerem
auf interessensgeleitete Entwicklungspolitik setzen. "Ich setze darauf,
dass solche Argumente auch auf der Seite der künftigen
Koalitionspartner gehört werden."
CDU-Chef Friedrich Merz hatte
sich zudem offen dafür gezeigt, das Entwicklungs- und das
Außenministerium zusammenzulegen. Schulze lehnt das ab, wie sie der
Zeitung sagte. Demnach würde eine Zusammenlegung zu viel Zeit
beanspruchen und Deutschland schwächen.
Die Milliardenkürzungen
der US-Regierung bei der Entwicklungshilfeorganisation USAID treffen
auch die Ukraine als größtes Empfängerland stark. Wenn diese Hilfen
fehlen, könne sich "die Ukraine nicht mehr gut verteidigen", befürchtete
Schulze. Sie begrüßt deshalb die von SPD, Union und Grünen geplante
Grundgesetzänderung, die vorsieht, Ausnahmen von der Schuldenbremse auf
zivile Hilfe auszuweiten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur