SPD trägt Entschließung gegen Russland nicht mit
Archivmeldung vom 30.08.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine geplante Entschließung gegen das Vorgehen Russlands in der Ost-Ukraine scheitert am Widerstand der SPD-Fraktion im Bundestag. Nach Informationen von "Bild" lehnte die SPD-Fraktionsspitze den Text-Entwurf von CDU-Fraktionsvize Andreas Schockenhoff (CDU) mit Verweis auf die geplante Abstimmung über die Waffenlieferung an die Kurden im Nordirak ab. Diese sei in der Fraktion schwer genug zu vermitteln, hieß es. Schockenhoff zog seinen Vorstoß daraufhin zurück.
Die Grünen sprachen sich indes dafür aus, bei der Sondersitzung des Parlaments am Montag auch über einen Text zur Ukraine-Krise abzustimmen. In dem Entwurf des Entschließungsantrags, der "Bild" vorliegt, heißt es: "Bild": "Das Eindringen regulärer russischer Truppen in die Ukraine ist ein kriegerischer Akt gegen einen souveränen Nachbarstaat. Nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim und der Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine mit Waffen, Soldaten und Beschuss von russischem Territorium aus, ist dies eine wiederholte und absichtliche Verletzung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine. Eine solche Verletzung grundlegender internationaler Normen und europäischer Regelwerke ist ein schwerer Angriff auf die europäische Friedensordnung und eine Bedrohung der internationalen Sicherheit."
Schockenhoff ist Russland-Experte der Union und hatte gemeinsam mit anderen Außenpolitikern der Fraktion die Entschließung vorangetrieben: "Der Deutsche Bundestag verurteilt das russische Verhalten nachdrücklich (auf Schärfste). Er fordert die Regierung Russlands auf, umgehend die militärische Intervention in der Ukraine zu beenden, die russischen Streitkräfte zurückzuziehen, die Unterstützung der Separatisten mit Waffen und Personal einzustellen und eine lückenlose Überwachung der russisch-ukrainischen Grenze durch die OSZE zuzulassen. Der Deutsche Bundestag steht solidarisch an der Seite des ukrainischen Volkes in seinem Kampf um die Wahrung seiner Unabhängigkeit und Souveränität."
Union-Parlamentsgeschäftsführer Grosse-Brömer fordert "schärfere Sanktionen" gegen Russland
Der Parlamentsgeschäftsführer der Unionsfraktion Michael Grosse-Brömer (CDU) hat sich im Ukraine-Konflikt für "schärfere Sanktionen" gegen Russland ausgesprochen. "Angesichts des uneinsichtigen Verhalten Putins wird die EU klare Antworten geben müssen", sagte Grosse-Brömer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Jetzt sollten weitreichendere und schärfere Sanktionen auf EU-Ebene beschlossen werden", betonte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Rheinische Post (ots)