Deutscher Pass in Mordkomplott an Hamas-Führer offenbar echt
Archivmeldung vom 20.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer im Mordkomplott gegen einen Hamas-Führer in Dubai verwendete deutsche Pass ist nach "Spiegel"-Informationen nicht gefälscht gewesen. Das Reisedokument sei im Juni 2009 auf Antrag eines israelischen Staatsbürgers in Köln ausgestellt worden, berichtete das Nachrichtenmagazin. Der Mann habe im Frühsommer als Beleg für seine deutschen Wurzeln die Hochzeitsurkunde seiner Eltern vorgelegt, die von den Nazis verfolgt worden seien. Am 18. Juni 2009 sei der Pass ausgestellt worden.
Auch die deutschen Sicherheitsbehörden gehen dem "Spiegel"-Bericht zufolge davon aus, dass der Mossad für den Mordanschlag auf den Hamas-Anführer Mahmud Abdel Rauf el Mabhuh verantwortlich ist. Wegen der offenbar bewussten Verwendung eines deutschen Reisedokuments habe die Staatsanwaltschaft Köln vergangene Woche ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Bundesanwaltschaft prüft laut "Spiegel", ob sie das Verfahren wegen des Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit übernehme.
Mabhuh, der von Israel unter anderem für die Entführung und Ermordung zweier israelischer Soldaten verantwortlich gemacht wird, wurde am 20. Januar in einem Luxushotel in Dubai ermordet aufgefunden. Die internationale Polizeibehörde Interpol leitete eine Fahndung nach elf Verdächtigen ein, die kurz vor der Tat mit britischen, irischen sowie einem deutschen und einen französischen Pass eingereist waren. Die Polizei des Golfemirats forderte einen Haftbefehl gegen Mossad-Chef Meir Dagan. Israel weist die Anschuldigungen zurück.
Quelle: premiumpresse