NRW: Moskau-Aktivitäten von Schröder-Kim sind Privatsache
Archivmeldung vom 14.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie nordrhein-westfälische Landesregierung stuft die umstrittenen Aktivitäten von Altkanzler-Gattin Soyeon Schröder-Kim im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als Privatsache ein. Das berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung unter Berufung auf das Landeswirtschaftsministerium.
Die 54-jährige Übersetzerin Schröder-Kim ist Korea-Repräsentantin der landeseigenen Außenhandelsgesellschaft "NRW Global Business GmbH" mit Sitz in Seoul und soll eigentlich Investoren für einen Standort an Rhein und Ruhr gewinnen.
Das Wirtschaftsministerium, bei dem "NRW Global Business" angegliedert ist, wollte "die privaten Aktivitäten von Repräsentanten" grundsätzlich nicht kommentieren. Man lege aber großen Wert darauf, "dass diese in ihrem Außenauftritt die Ziele und Werte des Landes NRW und der NRW.Global Business überzeugend vertreten. Mit Frau Schröder-Kim ist vereinbart worden, dienstliche und private Aktivitäten deutlich zu trennen", erklärte ein Sprecher von Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) der WAZ auf Anfrage. Schröder-Kim positioniere sich im Russland-Ukraine-Krieg nicht mit Wissen oder Billigung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Altkanzler-Gattin hatte zuletzt mit Einlassungen und Fotos auf Instagram internationale Aufmerksamkeit erzeugt. Zunächst hatte Schröder-Kim ihren Mann gegen heftige Kritik wegen seiner einträglichen Russland-Aktivitäten und Nähe zu Kriegstreiber Putin verteidigt. Man konnte ihre Postings so verstehen, dass die aktuelle Bundesregierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) Schröder gewissermaßen mit Russland-Verhandlungen beauftragen solle. Anschließend soll sie zu einer Art privater Friedensmission an der Seite des in Ungnade gefallenen Ex-Kanzlers über die Türkei nach Moskau gereist sein. Ein vielbeachtetes Foto zeigte sie offenbar am Hotelfenster in einer betenden Pose mit dem Kreml im Hintergrund.
2017 hatte das Land Schröder-Kim bereits abgemahnt. Damals war bekannt geworden, dass die Koreanerin unter NRW-Flagge Besuche von Gerhard Schröder in Seoul organisiert hatte, die von der Außenhandelsgesellschaft nicht autorisiert waren.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)