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Sicherheitsmängel in Kernforschungszentrum bei Karlsruhe

Archivmeldung vom 09.04.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In einem Kernforschungszentrum in der Nähe von Karlsruhe kam es offenbar zu gravierenden Verletzungen von Sicherheitsbestimmungen.

Wie das Hamburger Magazin stern in seiner neuen Ausgabe berichtet, wickelten in dem Institut für Transurane (ITU) vielfach Mitarbeiter Gefahrguttransporte ab, obwohl ihnen die
dafür notwendige Schulung fehlte. Nach einer Inspektion im März 2003 stellte das Karlsruher Gewerbeaufsichtsamt fest, dass die Mitarbeiter in "drei von vier Fällen" anfangs nicht die vorgeschriebenen Bescheinigungen über absolvierte Schulungen besaßen.

In einem Fall soll eine Sendung mit abgereichertem Uran unzulässigerweise per einfachem Kurier in die USA versandt worden sein. Das beklagte eine frühere ITU-Mitarbeiterin gegenüber dem baden-württembergischen Umweltministerium. Die ehemalige EU-Beamtin
Christine Sauer sagte aus, dass sie "ohne jegliche gefahrgutrechtliche Ausbildung" beim Gefahrguttransport eingesetzt worden sei. "Es gab auch keine Arbeitsanweisungen oder Ähnliches", gab die Mitarbeiterin, eine promovierte deutsche Chemikerin, zu Protokoll.

Das ITU ist eine Forschungseinrichtung der EU-Kommission in Brüssel. Auf eine Beschwerde der Chemikerin hin kritisierte EU-Ombudsmann Nikiforos Diamandouros, dass die Kommission die Vorwürfe der deutschen Chemikerin nicht hinreichend untersucht habe. Das Verhalten der Kommission sei nur "schwer nachvollziehbar". Dass die Chemikerin Sauer "insgesamt glaubwürdig" sei und ihre Klagen zumindest "teilweise berechtigt", befand nach dem stern vorliegenden internen Unterlagen auch das baden-württembergische Umweltministerium.

Quelle: Pressemitteilung des "Stern"

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