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Laut griechischem Migrationsminister Berichte über von Ratten gebissene Babys frei erfunden

Archivmeldung vom 22.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Flüchtlinge (Symbolbild)
Flüchtlinge (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Laut dem griechischen Migrationsminister Notis Mitarakis spiegeln die Berichte über von Ratten gebissene Babys im Flüchtlings-Camp Kara Tepe auf Lesbos die Realität nicht wider, meldet dpa unter Verweis auf das Migrationsministerium in Athen.

Weiter ist auf der deutschen Webseite des russischen online Magazins "SNA News " zu lesen: "Das Ministerium bezeichnete diese Berichte als erfunden. Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ habe gar nicht in dem Lager gearbeitet, sondern außerhalb. Dem Ministerium zufolge verzerrten die Medien mehrfach die Realität, was zu ihrer Beteiligung an einer Kampagne gegen Griechenland führe, hieß es weiter. Nach dem Brand von Moria im September arbeite man weiterhin an der Verbesserung der Situation im Lager, so das Ministerium.

Es soll auch keine Bestätigung über von Ratten gebissene Babys von einer deutschen Ärztin auf Lesbos gegeben haben.

Kritik an Lagerbedingungen

Zuvor hatte der deutsche Bundesentwicklungsminister Gerd Müller die katastrophalen Bedingungen im neuen provisorischen Lager Kara Tepe verurteilt. Ihm zufolge war das Lager überfüllt gewesen, es hatte an Sanitär- und Gesundheitsversorgung gefehlt. Dies stellte Müller bei seinem Lager-Besuch vor zwei Jahren fest.

„Das neue Lager Kara Tepe ist offensichtlich nicht besser – im Gegenteil: ‚Ärzte ohne Grenzen‘ musste jetzt eine Tetanus-Impfaktion starten, weil Babys in nassen Zelten von Ratten gebissen werden. Das sind entsetzliche Zustände – mitten in Europa“, teilte er in einem Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ mit.

Brand im Flüchtlingslager Moria

Das größte Flüchtlingslager Griechenlands, Moria auf der Insel Lesbos, wurde bei einem Großbrand Anfang September zerstört. Über 12.500 Flüchtlinge und Migranten wurden wegen des Feuers vertrieben. Die Staatsanwaltschaft hatte Anklage gegen fünf Migranten aus Afghanistan wegen Brandstiftung erhoben. Deutschland hatte nach dem Brand zugesagt, 1553 Menschen aus Moria aufzunehmen.

Laut Müller war die Katastrophe „absehbar“. Schon vor zwei Jahren hätte er die EU-Kommission auf die dramatischen Zustände hingewiesen – es wäre jedoch nichts in dieser Hinsicht unternommen worden.

Nach dem Brand wurde das Lager Kara Tepe errichtet. Nach Angaben der dpa leben in dem neuen, provisorischen Lager zurzeit rund 7500 Menschen. "

Quelle: SNA News (Deutschland)

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