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Bundesregierung will Flüchtlings-Hotspots in Tunesien

Archivmeldung vom 03.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Brainbitch, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Brainbitch, on Flickr CC BY-SA 2.0

Das Bundesinnenministerium will den Weg für Flüchtlinge über die Mittelmeerroute massiv erschweren. Hintergrund ist die Lage in Italien, wo die Aufnahmeeinrichtungen vor dem Kollaps stehen, berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel".

Allein in diesem Jahr könnten rund 180.000 Menschen aus Afrika über das Mittelmeer die italienische Küste erreichen. Die meisten wollen weiter nach Norden, werden aber bisher von Rom registriert und an der Weiterreise gehindert.

Offenbar fürchtet die Bundesregierung im Wahljahr 2017 eine weitere Flüchtlingswelle, die über den Brenner in Deutschland ankommt. Um das zu verhindern, sollen Flüchtlinge nach Plänen des Innenministeriums gar nicht erst nach Europa gelangen, sondern nach ihrer Rettung aus Seenot direkt ans afrikanische Festland zurückgebracht werden. So könnte in Tunesien ein Auffanglager nahe der libyschen Grenze entstehen – mit der Möglichkeit, dort Asyl in Deutschland oder anderen EU-Ländern zu beantragen. Die Leitung des Camps könnten die Vereinten Nationen übernehmen.

Helmut Teichmann, Abteilungsleiter Bundespolizei im Innenministerium, wirbt derzeit bei Kollegen in Italien und der EU-Kommission um Unterstützung für den Plan. Zurzeit engagiert sich die EU bereits mit Hilfsprogrammen in mehreren afrikanischen Durchgangsländern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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