Äthiopien: Schlimmste Dürre seit 30 Jahren droht
Archivmeldung vom 28.10.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Zahl der von Hunger bedrohten Menschen in Äthiopien wurde von der UNO drastisch nach oben korrigiert. Laut aktuellem Bericht sind in dem von massiver Dürre betroffenen Land noch in diesem Jahr 8,2 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Das sind doppelt so viele Betroffene wie noch im September angegeben. "Es ist davon auszugehen, dass sich die Situation in den kommenden Monaten noch weiter verschlimmert und noch mehr Menschen betroffen sein werden", erklärt Peter Renner, Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen (München). Renner ist u. a. für die Projektarbeit von Menschen für Menschen in Äthiopien zuständig. Die UNO spricht bereits von der schwersten Dürre seit über 30 Jahren.
Die Hilfsorganisation (www.menschenfuermenschen.de bzw. www.menschenfuermenschen.at), die ausschließlich in Äthiopien tätig ist, leistet aufgrund dieser Situation Nothilfe außerhalb ihrer langfristig geführten Projektregionen. "Wir unterstützen die äthiopische Bevölkerung in dieser Notsituation mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln", so Peter Renner. "In einem ersten Schritt werden wir in den kommenden zwei Monaten rund 28.000 Menschen in der Region Agarfa mit Nahrungsmitteln wie Getreide, Öl und Hülsenfrüchte versorgen. Dafür nutzen wir unsere eigene Infrastruktur. Die äthiopischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dafür zuständig, dass die Hilfe direkt bei den Bedürftigen ankommt. Die Kosten für die Nothilfe belaufen sich aktuell auf rund 700.000 Euro."
Welche weiteren Maßnahmen folgen, ist vor allem von der Entwicklung der Situation vor Ort abhängig und ob Menschen für Menschen ausreichend Spendenmittel erhält. Die Nothilfemaßnahmen werden zusätzlich zu den laufenden Projektarbeiten umgesetzt.
Der Ernteausfall ist für die äthiopischen Bauernfamilien dramatisch. Wer kann, verkauft seine Nutztiere, die als letzte Notreserve gelten, um seine Familie ernähren zu können. Deshalb ist die sofortige Versorgung mit Nahrungsmitteln dringend notwendig. "Wir können nicht zusehen, wie Menschen Hunger leiden und ihr letztes Hab und Gut verkaufen, um einen weiteren Tag über die Runden zu kommen", so Peter Renner. "Unter- und Mangelernährung führen zu langfristigen gesundheitlichen Schäden, die die Betroffenen ein Leben lang beeinträchtigen. Wir müssen jetzt helfen und nicht erst, wenn wir Bilder von hungernden Kindern sehen. Hunger kommt nicht über Nacht, sondern kann verhindert werden."
Spendenkonto Stiftung Menschen für Menschen Stadtsparkasse München IBAN: DE64701500000018180018 SWIFT (BIC): SSKMDEMM Stichwort "Nothilfe"
Quelle: Die Stiftung Menschen für Menschen (ots)