NRW-Innenminister befürchtet nach Anschlag, dass Belgien "entgleitet"
Archivmeldung vom 22.03.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat nach den Anschlägen von Brüssel vor einer weiteren Radikalisierung der islamistischen Szene gewarnt. "Erschreckend ist, dass die belgischen Behörden von den Vorbereitungen offenbar nichts mitbekommen haben", sagte der Minister dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Es sei zu befürchten, dass die Szene in Belgien "entgleitet".
In Nordrhein-Westfalen wie auch anderswo im Bundesgebiet gebe es schon seit längerem ein konkretes Anschlagsrisiko. Deshalb seien die Sicherheitsvorkehrungen auf einem hohen Niveau. "Auch der Verfassungsschutz konzentriert sich auf den Islamismus und Salafismus, der Apparat der Sicherheitsbehörden ist bereits hochgefahren und sensibilisiert", so Jäger zum "Kölner Stadt-Anzeiger". Wenn es Ansatzpunkte für Verbindungen nach NRW gebe, müsse die Bundespolizei ihre Grenzkontrollen nach Belgien verschärfen. "Dann muss der Fahndungsapparat hochfahren und die Grenze genauestens kontrolliert werden", so Jäger.
Kölner Polizei soll Fahndung bei Terrorverbindung nach NRW koordinieren
Falls es nach den Anschlägen in Brüssel Hinweise auf Verbindungen nach Nordrhein-Westfalen gibt, soll das Polizeipräsidium Köln nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe) die aktuelle Fahndung koordinieren. Dies gilt auch für den Fall, dass Unterstützer der Brüsseler Zelle über die Grenze nach Deutschland fliehen.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)