Außenpolitischer Berater Chinas sehr besorgt über Beziehungen zu Nordkorea
Archivmeldung vom 12.10.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlYan Xuetong, außenpolitischer Berater der chinesischen Regierung, äußerte sich dem ZDF gegenüber sehr besorgt über die Folgen des mutmaßlichen nordkoreanischen Atomwaffentests.
"Mit dem Atomtest haben sich die chinesisch-nordkoreanischen
Beziehungen abgekühlt. Das Verhältnis ist angespannt, wenn nicht gar
feindselig. Dieses Mal bezeichnet China den Nukleartest offiziell als
‚abscheulich’. In der politischen Sprache Chinas wird dieser Begriff
nur benutzt, um das Verhalten eines Feindes zu beschreiben", sagte
Xuetong dem "auslandsjournal".
Yan Xuetong, der außerdem Direktor des Instituts für internationale
Beziehungen der Qinghua-Universität in Peking ist, sieht Chinas
Interessen durch den Konflikt gefährdet, insbesondere in der
Flüchtlingsfrage. "Ein offener Konflikt zwischen China und Nordkorea
lässt Streitigkeiten um die Grenzen und eine Kontrolle des
Flüchtlingsstroms aufbrechen. Und das nicht nur, wenn Nordkorea
China angreift. Wenn Nordkorea durchdreht und etwa Seoul beschießt,
versinkt die gesamte koreanische Halbinsel im Chaos. Und Chaos in
Korea, ganz gleich welcher Art, verheißt für China nichts Gutes."
Weitere Auszüge des Interviews sendet das ZDF heute, 12. Oktober 2006, um 0.05 Uhr in einer "auslandsjournal"-Schwerpunktsendung über den Atomkonflikt mit Nordkorea.
Quelle: Pressemitteilung ZDF