Bundesregierung sieht kein Aufmerksamkeitsdefizit für Ukraine
Die Bundesregierung sieht keine mangelnde Aufmerksamkeit für die Ukraine im laufenden Bundestagswahlkampf. Man sehe das "etwas anders" als der frühere ukrainische Botschafter Andrij Melnyk, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur.
Melnyk hatte zuvor in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe beklagt, dass
das Thema Ukraine "im hitzigen Alle-gegen-alle-Wahlkampf" komplett
verschwunden sei, was "geradezu ein Geschenk an Putin" sei. Zugleich
warb der Diplomat um neue Finanzierungszusagen der europäischen Partner
der Ukraine - in Höhe von 100 Milliarden Euro.
Hebestreit sagte
dazu, dass Melnyks Forderung eine Wortmeldung sei, "die vielleicht sich
nicht so stark an die deutsche Adresse gewandt hat, wie es den Anschein
hat". Denn Deutschland habe die Ukraine seit Beginn des Krieges mit
knapp 44 Milliarden Euro unterstützt. Nach den USA sei man damit mit
weitem Abstand der zweitstärkste Unterstützer. "Der Bundeskanzler hat
kaum einen anderen Staats- oder Regierungschef so oft und so intensiv
getroffen wie Wolodymyr Selenskyj - zuletzt vor zwei Wochen in Davos."
Die Gesprächskanäle seien entsprechend "eng und vertrauensvoll", so der
Regierungssprecher.
Quelle: dts Nachrichtenagentur