Macron lehnt Spitzenkandidaten bei Europawahl ab
Archivmeldung vom 16.04.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer französische Präsident Emmanuel Macron stemmt sich weiter dagegen, dass mit der Europawahl im nächsten Jahr der nächste Kommissionspräsident bestimmt wird. Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der EVP im Europäischen Parlament, dem CSU-Politiker Manfred Weber, am Freitagabend im Elysee-Palast brachte keine Annäherung. "In der Frage des Spitzenkandidaten ringen wir weiter miteinander", sagte Weber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.).
Auch andere Regierungschefs, darunter Kanzlerin Merkel, wollen sich nicht im Vorhinein die Hände binden. Allerdings sind sie über die großen Parteifamilien an der Aufstellung von Spitzenkandidaten beteiligt, während sich Macron mit seiner neuen Partei keiner Formation angeschlossen hat. Der französische Präsident habe sich deshalb "ein Stück weit isoliert", sagte Weber der F.A.S. Das Europäische Parlament will nur einen Kommissionspräsidenten wählen, der bei der Europawahl um Vertrauen geworben hat. Weber sagte dazu: "Ich bin es leid, dass ich für Europa einfordern muss, was bei jeder Bürgermeisterwahl und bei jeder nationalen Wahl selbstverständlich ist: dass sich ein Spitzenkandidat mit einem Programm um den Posten bewirbt. Das ist das Grundprinzip von Demokratie."
Quelle: dts Nachrichtenagentur