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Experte: NSA hat vermutlich auch Daten von Deutschen abgeschöpft

Archivmeldung vom 14.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Crypto City: Hauptquartier der NSA in Fort Meade
Crypto City: Hauptquartier der NSA in Fort Meade

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Experte für Cyberwar und Hochsicherheits-Infrastrukturen an der Freien Universität zu Berlin, Sandro Gaycken, hält es für möglich, dass der US-Geheimdienst NSA mit seinem Spähprogramm "Prism" auch Daten von Deutschen abgegriffen hat. "Einige Informationen, zum Beispiel innereuropäischer E-Mail-Verkehr, werden zum Beispiel über Server in den USA geleitet. Das heißt, die Information geht von Deutschland erst in die USA und erst dann, zum Beispiel, in die Türkei", sagte Gaycken, der auch als Berater für das Auswärtige Amt tätig ist, im Interview mit "Handelsblatt-Online".

"In dem Moment aber, in dem die Daten in den USA sind, können sie auch legal, also nach US-Recht, ausgewertet werden." Nach Gayckens Einschätzung ist ein Schutz vor Zugriffen großer, technischer Nachrichtendienste unmöglich. "Die können alles", sagte er. "Die kommen an geschlossene Netzwerke heran, entwickeln auch die Programme, um Netzwerke gezielt anzugreifen." Die Sicherheitsstandards der meisten Unternehmen und Internetfirmen seien nicht so gut, um solche Nachrichtendienste aufzuhalten, von Privatleuten ganz zu Schweigen. Auch in Deutschland seien weder Unternehmen, etwa aus der Telekommunikations-, Internet- oder Bankenbranche, noch der Staat gegen gezielte Attacken gewappnet.

Auf die Frage, ob die aktuellen Standards zur IT-Sicherheit nicht gut genug seien, sagte Gaycken: "Meistens ganz grauenhaft, marode, bei Unternehmen als auch bei staatlichen Einrichtungen." Für bessere Standards reichten oft personelle oder technische Kapazitäten nicht aus. "Die Unternehmen und staatlichen Einrichtungen müssten hier enorm investieren", betonte der Experte.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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