Hilfe erreicht Flüchtlinge im Libanon
Archivmeldung vom 25.07.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlWährend die Versorgung mit Nahrungsmittelhilfe des UN World Food Programme (WFP) in Beirut bereits die betroffene Bevölkerung erreicht, wird über den Transport in den Süden des Landes noch verhandelt - Strassen und Brücken sind weitgehend zerstört.
"Wir müssen die Menschen schnell erreichen. Es ist schlimm genug,
dass ihr Leben in den Grundfesten erschüttert ist - sie müssen nicht
noch Hunger leiden, " sagte Amer Daoudi, Leiter des WFP-Teams in
Beirut. Die Preise für Lebensmittel sind dramatisch angestiegen,
teilweise bis zu 600 %, so dass die Selbsthilfekräfte vor allem der
armen und vertriebenen Bevölkerung nahezu erschöpft sind.
In der begonnenen umfassenden Hilfeleistung der Vereinten Nationen
spielt WFP eine wichtige Rolle bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln
sowie in den Bereichen Transportlogistik, Sicherheit und
Kommunikation.
Im Rahmen des gemeinsamen UN-Spendenaufrufs über 150 Millionen
US-Dollar, der Hilfsleistungen für 800.000 Bedürftige in den nächsten
drei Monaten vorsieht, sind 10,3 Millionen US-Dollar für
Nahrungsmittelhilfe geplant. Damit sollen über 260.000 Menschen im
Libanon sowie 50.000 nach Syrien geflüchtete Libanesen versorgt
werden.
Weitere fast 40 Millionen US-Dollar werden für drei Vorhaben im
Logistikbereich benötigt. Damit sichert WFP auf logistischem Gebiet
die Arbeit der humanitären Akteure. Zusätzlich zur Sicherstellung des
Transports von mehr als 12.000 Tonnen Hilfsgütern pro Monat wird WFP
gepanzerte Fahrzeuge und Sicherheitspersonal zur Verfügung stellen
und die Arbeitsabläufe des humanitären Lufttransports optimieren. Im
Auftrag der UN errichtet WFP ein Drehkreuz in Limassol auf Zypern und
chartert Frachtschiffe, um Hilfsgüter über die Seehäfen Tripoli,
Beirut und Tyre in den Libanon zu bringen.
Die humanitäre Situation verschlechtert sich täglich: "Ich habe zu
viele verwundete Kinder und verzweifelte Menschen gesehen, die vor
den Kämpfen fliehen mussten", sagte Jan Egeland gestern in einem
Interview.
Quelle: Pressemitteilung WFP Berlin