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Vizepräsidentin von Panama: "Panama ist kein Steuerparadies"

Archivmeldung vom 22.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Die Vizepräsidentin von Panama betrachtet ihr Land trotz der Veröffentlichungen der Panama Papers nicht als Steuerparadies: "Panama ist kein Steuerparadies", sagte Isabel de Saint Malo der "Welt". "Bei den Panama Papers ging es doch nicht in erster Linie um das Land Panama", erläuterte sie weiter. "Die Veröffentlichungen haben ein Schlaglicht geworfen auf ein großes globales Problem, und das war auch dringend nötig."

Offshoring sei de facto eine weltweite Angelegenheit, und jedes Land müsse seinen Teil dazu beitragen, diese Situation zu lösen. "Panama natürlich auch, aber wir haben das auch schon getan." Die Politikerin des mittelamerikanischen Landes sieht Panama inzwischen auf einem guten Weg im Kampf gegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche.

"Wir bemühen uns, ohnehin geplante Maßnahmen noch schneller umzusetzen", sagte sie. Mit Japan und Vietnam habe ihr Land bereits ein Abkommen zum automatischen Informationsaustausch verhandelt und unterzeichnet. "Auch mit Deutschland sind wir in der letzten Phase der Verhandlungen." Außerdem habe man über die OECD Interesse bekundet, das multilaterale Übereinkommen über die gegenseitige Amtshilfe in Steuersachen zu unterzeichnen.

Wirtschaftliche Auswirkungen auf ihr Land hätten die Panama Papers nicht nach sich gezogen, so de Saint Malo weiter. "Unsere Wirtschaft ist sehr breit aufgestellt." Die Logistikbranche, zu der auch der Kanal und unser Hafensystem gehörten, machten etwa 30 Prozent unserer Wirtschaft aus. Der Finanzsektor nur etwa zehn Prozent.

Zum Rücktritt zweier Mitglieder einer siebenköpfigen Expertenkommission, die Vorschläge zu einer besseren Prävention von Steuerhinterziehung und Geldwäsche vorlegen soll, sagte die Politikerin: "Das war ein Missverständnis. Bevor sie zurücktraten, haben sie nicht mit der panamaischen Regierung gesprochen."

Die Annahme der beiden, dass die Regierung den Report nicht veröffentlichen wolle, stimme nicht. "Im Dekret des Kabinetts zur Bildung des Komitees steht lediglich, dass die Regierung den Bericht zunächst überprüft, bevor er veröffentlicht wird." Zwei der Experten - darunter der Nobelpreisträger Joseph E. Stiglitz - waren zurückgetreten, weil sie fürchteten, dass der Report nicht transparent genug sei.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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