Diplomaten-Ausweisung aus USA: Russland holt nun doch zu Gegenschlag aus
Archivmeldung vom 29.06.2017
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Freigeschaltet durch André OttEin halbes Jahr nach der Ausweisung Dutzender russischer Diplomaten aus den USA bereitet Russland laut seiner Außenamtssprecherin Maria Sacharowa nun doch Gegensanktionen vor. Im Dezember hatte Präsident Wladimir Putin es abgelehnt, amerikanische Diplomaten des Landes zu verweisen. Auch andere US-Sanktionen blieben damals ohne Antwort.
„Gegenmaßnahmen sind in Vorbereitung“, sagte Sacharowa am Mittwoch laut russischen Medien. Die endgültige Entscheidung werde jedoch nicht im Außenministerium fallen. Die Sprecherin betonte, dass die Antwort sehr gründlich vorbereitet werden würde. „Sie (die Amerikaner – Anm. d. Red.) wissen darüber Bescheid.“
Kurz vor Jahreswechsel hatte das Team des damals scheidenden US-Präsidenten Barack Obama 35 russische Diplomaten als Agenten abgestempelt und des Landes verwiesen. Obama ließ zudem eine Freizeitanlage für russische Diplomaten in Maryland schließen.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow schlug Präsident Wladimir Putin damals vor, als Reaktion ebenso vielen amerikanischen Diplomaten die Tür zu weisen. Doch Putin lehnte das überraschend ab. Russland behalte sich zwar das Recht auf Gegenmaßnahmen vor, wolle sich jedoch „nicht auf das Niveau der Küchendiplomatie herabbegeben“, begründete er die Entscheidung. „Wir werden den amerikanischen Diplomaten keine Probleme schaffen und niemanden ausweisen.“
Auch lehnte Putin den Vorschlag ab, ein Erholungszentrum für US-Botschaftsangehörige in Moskau schließen zu lassen. Die Kinder der in Russland akkreditierten US-Diplomaten lud der russische Staatschef sogar zum Neujahrsfest in den Kreml ein.
Quelle: Sputnik (Deutschland)