Vorstand der Atlantik-Brücke: US-Truppenabzug aus Deutschland wird kommen
Archivmeldung vom 19.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer geschäftsführende Vorstand der Atlantik-Brücke geht davon aus, dass die USA den von Präsident Donald Trump angekündigten Abzug von 9500 amerikanischen Soldaten aus Deutschland auch tatsächlich vollziehen.
Das schreiben Sigmar Gabriel, Michael Hüther, Norbert Röttgen, Andreas Dombret und David Deißner in einem gemeinsamen Gastbeitrag im Tagesspiegel: "Präsident Trump hat seine Pläne, 9.500 US-Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland abzuziehen, bestätigt. Es ist damit zu rechnen, dass sie vollzogen werden."
Die Pläne hätten "besorgniserregende Signalwirkung", schreiben die Autoren. "Die Entscheidung Washingtons beschädigt erneut die über Jahrzehnte aufgebaute Vertrauensbasis zwischen den transatlantischen Partnern, den Zusammenhalt des Westens und seine weltpolitische Wirkmächtigkeit. Autoritäre Regime und illiberale Akteure werden dies erfreut zur Kenntnis nehmen."Donald Trump verfolge dabei kein außenpolitisches Ziel, sondern lediglich eine Wahlkampfstrategie. "Das wird bis November so bleiben", meinen die Autoren. Als Konsequenz fordert der geschäftsführende Vorstand des Vereins, Europa müsse das transatlantische Bündnis stärker prägen und die eigenen Interessen stärker in die eigene Hand nehmen. Das transatlantische Verhältnis werde diese Krise aber überstehen.
Donald Trump hatte zuletzt Medienberichte bestätigt, wonach er rund ein Drittel der amerikanischen Truppen aus Deutschland abziehen will. Einen konkreten Zeitplan gibt es allerdings noch nicht.
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)