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Cameron schlägt Ausschluss von Randalierern aus sozialen Netzwerken vor

Archivmeldung vom 11.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
David Cameron Bild: World Economic Forum, swiss-image.ch/Photo by Remy Steinegger / de.wikipedia.org
David Cameron Bild: World Economic Forum, swiss-image.ch/Photo by Remy Steinegger / de.wikipedia.org

Infolge der anhaltenden Krawalle in England schlägt der britische Premierminister David Cameron vor, mutmaßliche Randalierer aus sozialen Netzwerken auszuschließen, um ihre Organisation zu hemmen. Cameron machte den Vorschlag am Donnerstag vor dem britischen Parlament.

"Jeder, der diese fürchterlichen Aktionen beobachtet, wird erschreckt darüber sein, in welcher Form sie sich über soziale Medien organisieren. Freier Informationsfluss kann sowohl für Gutes, als auch für Schlechtes benutzt werden. Und wenn Menschen, soziale Medien für Gewalt nutzen, müssen wir sie aufhalten." Soziale Netzwerke spielten eine entscheidende Rolle bei der Organisation der Randalen in Großbritannien.

Der britische Premierminister, David Cameron, hat die gewalttätigen Ausschreitungen der vergangenen Tage bei einer Sondersitzung verurteilt. Für die Krawalle gebe es überhaupt keine Entschuldigung. Cameron könne sich vorstellen, bei derartigen Ausschreitungen zukünftig auch die Armee einzusetzen. "Es gehört zur Regierungsverantwortung, dass bei künftigen Notfällen auch geprüft wird, ob die Armee Aufgaben übernehmen kann, um die Polizei zu entlasten", sagte der Premier im Laufe der Sondersitzung. Man könne es nicht zulassen, dass auf den Straßen des Landes Straßen ein Klima der Angst herrsche. Um auch in den kommenden Tagen weitere Unruhen zu vermeiden, bleiben die rund 16.000 Polizisten im Einsatz. Zudem prüfen die Polizei und der Geheimdienst derzeit, ob soziale Online-Netzwerke eingeschränkt werden könnten, über die die Ausschreitungen mitorganisiert worden seien. Außerdem sprach der Regierungschef davon, der Polizei künftig mehr Entscheidungsfreiraum zu geben. So soll es Polizisten möglich sein, die Gesichtsmasken von vermummten Gewalttätern entfernen, um deren Identität festzustellen, sagte Cameron.

Erste Verurteilungen von Randalierern

dts Nachrichtenagentur) - Die Gerichte in Großbritannien haben in der Nacht zum Donnerstag erste Randalierer in Schnellverfahren verurteilt. Nach Polizeiangaben sind landesweit rund 1.000 Personen festgenommen. Allein in der britischen Hauptstadt waren es 820, von denen rund 280 Personen angeklagt wurden. Zwei Männer, die an Ausschreitungen in Manchester beteiligt waren, müssen für zehn beziehungsweise 16 Wochen in Haft, wie die Polizei der nordenglischen Stadt mitteilte. Indessen ist es in der vergangenen Nacht weitgehend ruhig geblieben. Der Polizei gelang es offenbar, neue Ausschreitungen in den Städten zu verhindern. Premierminister David Cameron hatte zuvor ein härteres Vorgehen gegen die Randalierer angekündigt und unter anderem mit dem Einsatz von Gummigeschossen und Wasserwerfern gedroht. Am Donnerstagmittag will das Parlament in London zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um über die Unruhen zu beraten. Großbritannien war seit Samstagabend von schweren Ausschreitungen erschüttert worden. Auslöser war der Tod eines Familienvaters, der bei einem Polizeieinsatz im Londoner Stadtteil Tottenham erschossen worden war.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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