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Eurogruppen-Chef verlangt rasche Entscheidung zu Eurobonds

Archivmeldung vom 15.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Chef der Eurogruppe, Portugals Finanzminister Mário Centeno, dringt im Streit über die Finanzierung eines "Wiederaufbau-Fonds" zur Bewältigung der Coronakrise auf eine schnelle Entscheidung. "Wir haben dafür nur ein paar Wochen Zeit", sagte Centeno der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Er erwarte von der Video-Konferenz der EU-Staats- und Regierungschefs in der kommenden Woche klare Handlungsanweisungen in dieser Frage. "Die Finanzminister haben in der vergangenen Woche zwei Optionen skizziert, die sich auch kombinieren lassen", so der Eurogruppen-Chef weiter. Gemeint sind eine gemeinsame Schuldenaufnahme, also Eurobonds, oder eine Finanzierung des Fonds über den EU-Haushalt, wie sie die Bundesregierung bevorzugt. Denkbar sei auch eine Kombination, sagte Centeno.

Da alle EU-Staaten aus der Coronakrise mit deutlich höherer Staatsschuld herauskämen, sei entscheidend, diese für alle Länder über möglichst lange Zeit zu strecken. "Wir müssen jetzt über die Finanzierung und die Struktur entscheiden", so der portugiesische Finanzminister. Der notwendige Umfang des Fonds hänge von der Schwere der Krise ab. "Darüber wissen wir noch nicht genug", so der Eurogruppen-Chef weiter. Er appellierte in der Finanzierungsfrage an die Solidarität aller Eurostaaten. "Solidarität ist nichts Neues. Es ist das wichtigste politische Motiv seit den Anfängen der EU, es gibt dafür zentrale Instrumente, etwa den EU-Haushalt. Auch der Binnenmarkt ist ein großes Vergemeinschaftungsprojekt, von dem alle Mitgliedstaaten ihre Vorteile haben", sagte Centeno der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Kein Land könne etwas dafür, dass es vom Coronavirus getroffen sei.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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