EU einigt sich auf Rechtsstaatsmechanismus
Archivmeldung vom 05.11.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDas EU-Parlament und die EU-Staaten haben sich auf einen Mechanismus geeinigt, mit dem EU-Länder bei Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit finanziell sanktioniert werden können. Das teilte die deutsche EU-Ratspräsidentschaft am Donnerstag mit.
Außenminister Heiko Maas (SPD) begrüßte die Einigung auf eine Rechtsstaats-Konditionalität. Er sprach von einem "Durchbruch". Der erzielte Kompromiss bringe den Weg für ein Gesamtpaket des Mehrjährigen Finanzrahmens ein "ganz wesentliches Stück" voran. "Wir stärken damit die Rechtsstaatlichkeit in der EU entscheidend, denn dieser Mechanismus schützt den EU-Haushalt vor Missbrauch durch die Mitgliedsstaaten", so Maas. Zum ersten Mal würden EU-Haushaltsmittel mit der Einhaltung rechtsstaatlicher Standards verknüpft. Rechtsstaatlichkeit gehöre zum Wertefundament des europäischen Projekts. "Mit der heutigen Einigung sind wir auf einem sehr guten Weg, unseren europäischen Werten auch nach innen noch mehr Geltung zu verschaffen - ein Hauptziel der deutschen EU-Ratspräsidentschaft", so der Außenminister.
Quelle: dts Nachrichtenagentur