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Völkerrechtsexperte: Athens Reparationsforderungen ungerechtfertigt

Archivmeldung vom 14.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Norman Rönz / pixelio.de
Bild: Norman Rönz / pixelio.de

Der Göttinger Völkerrechtsprofessor Frank Schorkopf hält die Reparationsforderungen Griechenlands für ungerechtfertigt: Diese seien "nicht nur formaljuristisch abzulehnen, sondern auch wirtschaftlich, politisch und moralisch als erfüllt anzusehen", sagte er dem "Spiegel".

Schorkopf verwies darauf, dass die Bundesrepublik "über die vergangenen Jahrzehnte enorme Transferleistungen gegenüber Griechenland erbracht" habe – zwar nicht als Reparationen, aber im Zuge der europäischen Integration. Es gehe hier um hohe zweistellige Milliardenbeträge. "Diese Summe erreicht ohne Weiteres die Höhe möglicher Reparationszahlungen", sagte Schorkopf weiter.

Im Londoner Schuldenabkommen von 1953 habe man die Reparationsfrage zurückgestellt, damit die Bundesrepublik prosperieren konnte. Davon hätten dann im Zuge der europäischen Integration zu Recht andere Staaten, und besonders auch Griechenland, profitiert. Es sei "eine Art Geschäftsgrundlage" gewesen, "dass Deutschland durch den damit verbundenen Wohlstandstransfer auch seiner Verantwortung aus dem Zweiten Weltkrieg gerecht wird", so Schorkopf. "Das war eine kluge und moderne Form, die Reparationsfrage zu lösen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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