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UN erklären offiziell Hungersnot für Teile Somalias

Archivmeldung vom 20.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Karte von der Republik Somalia Bild: Lencer / de.wikipedia.org
Karte von der Republik Somalia Bild: Lencer / de.wikipedia.org

Die internationale Gemeinschaft hat heute für Teile Somalias offiziell eine Hungersnot ausgerufen. Von einer Hungersnot spricht man laut UNICEF dann, wenn mehr als 30 Prozent der Menschen an akuter Mangelernährung leiden oder jeden Tag mehr als zwei pro 10.000 Menschen bzw. vier von 10.000 Kindern in einem Gebiet sterben.

In den somalischen Distrikten Bakool und Lower Shabelle sind nach Angaben von UNICEF derzeit mehr als die Hälfte der Kinder akut mangelernährt. Im Schnitt sterben sechs von 10.000 Kindern am Tag. Die Hungersnot wird sich nach Einschätzung von UNICEF in den kommenden ein bis zwei Monaten auf die übrigen Landesteile Somalias ausweiten, wenn nicht rasch massive Hilfe kommt. Nach Einschätzung von UNICEF ist dies die schlimmste Ernährungskrise in Afrika seit 20 Jahren. Am gesamten Horn von Afrika sind rund elf Millionen Menschen betroffen.

„Sehr viele Kinder sind bereits in einem schlechten Zustand. Wir können ihr Leben retten, wenn wir die Hilfe massiv ausweiten und den Zugang zu Nahrung, sauberem Wasser und medizinischer Hilfe verbessern“, erklärte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. Bereits gestern hat UNICEF Deutschland 500.000 Euro aus privaten Spenden für die Soforthilfe bereitgestellt.

UNICEF verstärkt die Nothilfe in Somalia weiter. Bereits vor der aktuellen Krise unterstützte UNICEF rund 800 Ernährungszentren für mangelernährte Kinder in ganz Somalia. Die Kapazitäten werden jetzt massiv ausgeweitet, um in den kommenden Monaten rund 70.000 schwer mangelernährte Kinder medizinisch zu versorgen. In den nächsten sechs Monaten sollen insgesamt drei Millionen Menschen Zusatznahrung erhalten.

Von Kenia aus ist ein UNICEF-Schiffstransport mit 200 Tonnen Getreidebrei für Kinder sowie 11.500 Paketen nährstoffhaltiger Erdnusspaste auf dem Weg in die somalische Hauptstadt Mogadischu. Ende vergangener Woche hatte UNICEF fünf Tonnen Kindernahrung und Medikamente nach Baidoa geflogen. Weitere Hilfsflüge sind geplant.

UNICEF unterstützt auch über 200 Gesundheitsstationen und Krankenhäuser im Süden von Somalia mit Medikamenten, Impfstoff und technischem Gerät.

Bereits heute versorgt UNICEF mit seinen Partnern in Somalia 1,2 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser - durch Tankwagen, den Bau und die Wartung von Brunnen und die Bereitstellung von Chemikalien zur Wasseraufbereitung.

Quelle: Deutsches Komitee für UNICEF

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