EU-Kommissionsvize Dombrovskis: Griechenland hat fast alles getan - Die Weltbank sieht das anders
Archivmeldung vom 14.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, ist überzeugt, dass Griechenland die Bedingungen für weitere Finanzhilfen der internationalen Gläubiger bereits weitgehend erfüllt: "Aus unserer Sicht hat Griechenland fast alles getan, um die zweite Überprüfung des dritten Programms abschließen zu können", sagte Dombrovskis dem "Handelsblatt".
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sehe dies allerdings anders. Die Euro-Geldgeber, der IWF und Griechenland streiten derzeit um die Bedingungen für weitere Finanzhilfen für das Land. Der EU-Kommissionsvize hob hervor, dass sich die griechische Wirtschaft gut entwickle. Die aktuellen Unruhen an den Märkten führt er auf die Verzögerungen beim Hilfsprogramm zurück.
Die Investoren reagierten offenbar verunsichert darauf, dass über die zweite Programmüberprüfung immer noch keine Klarheit herrsche. Deshalb sei es so wichtig, jetzt schnell fertig zu werden. Sonst könne dies schwere Folgen haben. "Wir dürfen nicht riskieren, dass Instabilität an die Finanzmärkte zurückkehrt.
Damit würden wir die wirtschaftliche Erholung Griechenlands gefährden." Derzeit klaffe zwischen den Zahlen der EU-Kommission und denen des IWF eine Lücke, sagte Dombrovskis. Der IWF habe eine sehr pessimistische Prognose für das Wirtschaftswachstum Griechenlands und die Staatsfinanzen abgegeben.
Er hoffe sehr, dass die Differenzen bald überbrückt werden könnten. Ob eine Einigung bei der nächsten Sitzung der Euro-Gruppe am 20. Februar gelinge, sei aber offen. "Wir haben keine Frist gesetzt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur