EU-Kommission warnt vor gefälschten Videos im Europawahlkampf
Archivmeldung vom 21.12.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie EU-Kommission befürchtet auch im anstehenden Europawahlkampf gezielte Desinformationskampagnen. Dabei könnten auch neue Technologien zum Einsatz kommen, etwa täuschend echt gefälschte Videos, sagte EU-Kommissarin Věra Jourová dem "Spiegel".
Bei den sogenannten "deepfakes" handelt es sich um Audio- und Videodateien, in denen Stimmen und Gesichter von Politikern täuschend echt in beliebige Zusammenhänge gerückt werden können. "Da können Sie jedem Politiker jede beliebige Aussage in den Mund legen", so Jourová. "Es gibt bereits haarsträubende Beispiele, das Missbrauchspotenzial ist gewaltig." Die Kommission erwäge unkonventionelle Maßnahmen, um auf die neue Desinformationsmethode und ihr Missbrauchspotential etwa in Krisensituationen hinzuweisen. "Wir denken darüber nach, die europäische Öffentlichkeit anhand von eigens erstellten abschreckenden deepfake-Beispielen über diese neue Gefahr aufzuklären", so Jourová. "Man muss einmal gesehen haben , dass es das gibt, um die damit verbundenden Risiken einschätzen zu können und dann auch kritisch mit verdächtigen Netzinhalten umzugehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur