Erhard Eppler warnt vor Atomterror
Archivmeldung vom 05.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittErhard Eppler hält die Gefahren, die von der Atomenergie ausgehen, für so groß wie nie zuvor. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man die ganze Erde mit Atomkraftwerken voll pflastern kann, ohne dass es zu einem atomaren Terrorismus kommt", sagte der frühere Entwicklungshilfeminister und Vorsitzende der baden-württembergischen SPD im Interview mit der Stuttgarter Zeitung.
Zur Programmdiskussion in der SPD sagte Eppler, der 1989 maßgeblich
das "Berliner Programm" mitgestaltete: "Die neoliberale Welle, die
fast ungehemmt über den Erdball hinweggerauscht ist, hat auch sehr
vieles mit weggeschwemmt, was zur sozialdemokratischen Tradition
gehörte." Die Menschen wollten das aber nicht und suchten nach
Alternativen. Eppler ist überzeugt davon, "dass diese Art
Kapitalismus nationalstaatlich nicht mehr zu zähmen ist", weil global
handelndes Kapital den einzelnen Staat erpressbar mache. Ein
"riesiger und kaufkräftiger Markt" wie die EU sei aber nicht
erpressbar. Eppler wird am Samstag 80 Jahre alt. Zu seinen Ehren
findet im Januar in der Akademie Bad Boll ein Symposium statt, zu dem
Wegbegleiter Epplers wie Hans-Joachim Vogel und Gerhard Schröder
erwartet werden.
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung