Deutschland und Großbritannien schließen Abkommen gegen Schleuser
Archivmeldung vom 10.12.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und ihre britische Amtskollegin Yvette Cooper haben in London einen gemeinsamen Aktionsplan gegen Schleusungskriminalität unterzeichnet. Dieser sehe Maßnahmen zur verstärkten Bekämpfung der internationalen Schleusungskriminalität vor, teilte das Ministerium mit.
Diese Maßnahmen begegneten dem seit 2018 auftretenden Phänomen der
Seewegschleusungen mittels Schlauchbooten von Frankeich über den
Ärmelkanal nach Großbritannien, hieß es. Die logistischen Vorbereitungen
erfolgten dabei oftmals in Teilen in Deutschland. Allein im Jahr 2024
seien bei den gefährlichen Überfahrten bislang mindestens 72 Menschen
ums Leben gekommen.
"Deutschland und Großbritannien sind enge
Partner beim Schutz der inneren Sicherheit", sagte Feaser. "Jetzt
verstärken wir unser gemeinsames Handeln, um die brutale internationale
Schleuserkriminalität zu bekämpfen. Das ist der Kern unseres gemeinsamen
Aktionsplans, den wir jetzt in London vereinbart haben."
Sie sei
Cooper "sehr dankbar, dass wir diese bedeutende Vereinbarung treffen
konnten", so die Bundesministerin. "Damit wollen wir dem
menschenverachtenden Treiben krimineller Schleuserbanden ein Ende
bereiten. Diese Banden, die Menschen mit Drohungen und Gewalt in
Schlauchboote pferchen und über den Ärmelkanal schicken, setzen
Menschenleben aufs Spiel."
Gegen das "skrupellose Geschäft mit
der Not von Menschen" gehe man jetzt gemeinsam noch stärker vor. "Dazu
gehört vor allem ein hoher Ermittlungsdruck, ein bestmöglicher Austausch
von Informationen zwischen unseren Sicherheitsbehörden und konsequente
Finanzermittlungen, um über die Geldströme auch an die Hintermänner zu
kommen", erklärte Faeser.
Der Aktionsplan sehe unter anderem vor,
"einen langfristigen Rahmen für eine verstärkte Zusammenarbeit bei der
Bekämpfung der irregulären Migration und Schleusungskriminalität" zu
schaffen, die "operativen Handlungsmöglichkeiten der britischen und
deutschen Strafverfolgungsbehörden" zu stärken, dabei "auf die
Zusammenarbeit mit weiteren europäischen und regionalen Partnern" zu
setzen, einen "starken Fokus auf die gesamten Routen krimineller
Schleusernetzwerke und illegale Finanzströme" zu richten und "direkte
internationale Verbindungen in das neue britische Border Security
Command" herzustellen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur