Röttgen sieht Erdogan als Profiteur der Ereignisse in Syrien
Archivmeldung vom 09.12.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen sieht die Türkei als großen Gewinner des Sturzes des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. "Erdogan wird versuchen, seinen Erfolg auch innenpolitisch zu nutzen", sagte der Christdemokrat dem "Tagesspiegel".
Er habe ein immenses Interesse daran, dass Syrien nicht zerfalle, um
eine Rückführung der drei Millionen Syrer aus der Türkei zu erreichen.
Ob auch syrische Flüchtlinge aus Deutschland zurückkehren können, ist
für Röttgen "derzeit zu früh zu sagen. Aber es gibt ein Momentum für
Stabilität". Die Europäische Union müsse "jetzt auf die Türkei zugehen
und Kooperationen ausloten".
Derweil gibt es aus seiner Sicht
zwei große Verlierer: der Iran und Russland: "Die Hisbollah ist nicht
mehr einsatzfähig, Teheran verliert einen regionalen Verbündeten", so
Röttgen. "Bemerkenswert ist die Schwäche von Wladimir Putin. Russlands
Streitkräfte sind durch den Krieg in der Ukraine so ausgelastet, dass
sie Assad nicht mehr ausreichend unterstützen konnten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur