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USA: Flugverbotszone erfolgreich durchgesetzt

Archivmeldung vom 21.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Abschuss eines Tomahawk-Marschflugkörpers von der USS Barry auf ein Ziel in Libyen. Bild: de.wikipedia.org
Abschuss eines Tomahawk-Marschflugkörpers von der USS Barry auf ein Ziel in Libyen. Bild: de.wikipedia.org

Durch die Luftangriffe der Alliierten in Libyen ist die Durchsetzung der Flugverbotszone erfolgreich verlaufen. Es gebe derzeit keine Anzeichen, dass sich libysche Flugzeuge in der Luft befänden, sagte US-Generalstabschef Mike Mullen am Sonntag. Überdies habe man erfolgreich die Offensive der Gaddafi-Truppen gegen die Rebellen in Bengasi gestoppt.

Berichte über zivile Opfer lägen indes nicht vor, so Mullen. Er betonte jedoch, dass sich die Mission auf den Schutz der Zivilbevölkerung und der Unterstützung humanitärer Hilfsaktionen konzentriere und nicht die Verdrängung Gaddafis zum Ziel habe.

Gaddafi kündigt langen Abwehrkampf an

Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi hat am Sonntag in einer Botschaft im staatlichen libyschen Fernsehen einen langen Abwehrkampf seiner Bevölkerung gegen die internationalen Truppen angekündigt. Er werde im Fall der Fortführung der westlichen Angriffe zurückschlagen, zudem werde er die Bekämpfung des Aufstands im Osten des Landes fortsetzen. Die Waffenlager Libyens seien geöffnet worden, nun sei jeder mit Waffen ausgerüstet. Am Samstagnachmittag hatte die Internationale Gemeinschaft mit der Militäroperation "Odyssey Dawn" begonnen und von U-Booten und Kriegsschiffen aus militärische Ziele des Regimes von Muammar al-Gaddafi beschossen.

Arabische Liga kritisiert Militärschläge gegen Libyen

Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, hat am Sonntag Kritik an den internationalen Luftangriffen auf Libyen geäußert. "Wir wollen Schutz für die Zivilbevölkerung und keinen Beschuss weiterer Zivilisten", sagte Mussa und betonte, die Schritte würden weit über die von der Arabischen Liga gebilligte Flugverbotszone hinausgehen. Die Militäraktionen basieren auf der UN-Resolution Nr. 1973, welche die Zivilbevölkerung Libyens unter Ergreifung "aller notwendigen Maßnahmen" gegen den Diktator Muammar al-Gaddafi schützen soll. Die Unterstützung der Arabischen Liga gilt als Bedingung für den Einsatz in Libyen. Unterdessen berichteten Augenzeugen gegenüber Agenturjournalisten, dass Gaddafi-treue Panzertruppen in das Zentrum der drittgrößten Stadt des Landes, Misrata, eingedrungen seien und ein Massaker verübten. "Es gibt so viele Opfer, dass wir sie nicht zählen können", sagte ein Sprecher der Rebellen. Der Vormarsch von Gaddafis Truppen auf die Rebellenhochburg Bengasi konnte indes gestoppt werden. Die Verbindungsstraße zwischen Bengasi und Adschdabijah ist Medienberichten zufolge von ausgebrannten Panzer- und Autowracks sowie von Leichen gesäumt, nachdem die Koalition Luftangriffe auf die vorrückenden Bodentruppen geflogen hatte.

Das Vorrücken von Gaddafis Truppen auf Bengasi, trotz einer zuvor angekündigten Waffenruhe, war Auslöser für das Eingreifen der Westmächte gewesen. In der Nacht zum Sonntag griffen britische und französische Flugzeuge verschiedene Einrichtungen der libyschen Armee an. In Anschluss feuerten britische und amerikanische Schiffe und U-Boote Marschflugkörper auf Ziele in Libyen ab, wodurch die Luftabwehr Gaddafis zerstört werden sollte. Unterdessen hat Frankreich den Flugzeugträger "Charles de Gaulle" vor die libysche Küste entsendet.

Die Bundesregierung, welche sich im UN-Sicherheitsrat zusammen mit Russland und China enthalten hatte, schloss indes eine deutsche militärische Beteiligung aus. Allerdings kündigte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) an, fünf Millionen Euro humanitäre Soforthilfe für die Flüchtlinge an der libyschen Grenze zu veranlassen und die "Finanzströme des Regimes auszutrocknen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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