Russland: Nervengift in USA und Großbritannien hergestellt
Archivmeldung vom 17.03.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas russische Außenministerium hat der Darstellung Großbritanniens widersprochen, wonach das bei einem Anschlag in England benutzte Nervengift nur in der Sowjetunion hergestellt worden sei. Die wahrscheinlichste Quelle der Substanz, die bei dem Anschlag benutzt worden sei, seien die Länder die sie herstellten und dies seien insbesondere Großbritannien und die USA, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, am Samstag.
Wenige Stunden zuvor hatte Russland 23 britische Diplomaten aufgefordert, das Land innerhalb einer Woche zu verlassen. Der russische Außenminister Sergei Lawrow hatte den Schritt bereits am Freitagmorgen angekündigt, aber noch keine konkrete Zahl genannt. Damit reagierte Russland auf die Ausweisung von ebenfalls genau 23 russischen Diplomaten von der Insel, die die britische Premierministerin Theresa May am Mittwoch angekündigt hatte. Auch sie hatte eine Woche Zeit zur Ausreise gegeben.
Zuvor hatte Russland ein Ultimatum verstreichen lassen, sich an der Aufklärung des Gift-Anschlags auf den ehemaligen russischen Spion Sergej Skripal und seine Tochter in der von Großbritannien gewünschten Weise zu beteiligen. Dabei hatte May den Russen aber kaum eine Wahl gelassen, sich nicht selbst zu belasten. Entweder sei der Anschlag von Russland verübt worden, oder Russland habe die Kontrolle über die selbst hergestellten Kampfmittel verloren. Es sei "hoch wahrscheinlich", dass Russland hinter der Attacke in der englischen Stadt Salisbury stecke, sagte May im Parlament.
Beim verwendeten Nervengas habe es sich um einen militärischen Kampfstoff eines Typs gehandelt, der angeblich nur in Russland produziert worden sei. Russland bestreitet dies. Skripal und seine Tochter Yulia liegen unterdessen weiter im Koma. Weitere Personen mussten wegen des Vorfalls im Krankenhaus behandelt werden, nachdem Skripal und seine Tochter am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank gefunden worden waren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur