Ökonomen halten deutlichen Schuldenschnitt für Griechenland für unausweichlich
Archivmeldung vom 02.08.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtTop-Ökonomen halten einen deutlichen Schuldenerlass für das krisengeplante Griechenland für unumgänglich. "Ein Schuldenschnitt für Griechenland wird unausweichlich sein, die Frage ist wann und wie er gestaltet werden kann", sagte Marcel Fratzscher, Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), der Tageszeitung "Die Welt".
"Eine nachhaltige Schuldentragfähigkeit wird wahrscheinlich einen Erlass von rund der Hälfte der Staatsschulden erfordern", so Fratzscher. Ähnlicher Meinung ist Jörg Rocholl, Präsident der Hochschule ESMT und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bundesfinanzministeriums. "Ohne einen Schuldenschnitt wird Griechenland nicht in der Lage sein, auf eigenen Beinen zu stehen. Etwa die Hälfte der Schulden müssen dem Land erlassen werden", sagte Rocholl der "Welt".
IWF-Aussage bestätigt AfD
Laut den gestrigen Aussagen des Internationalen Währungsfonds, ist ein Schuldenschnitt für Griechenland unausweichlich. Das hätten die europäischen Gläubigerstaaten auch insgeheim akzeptiert, als man sich auf das Schuldenziel für Griechenland von 120% des Bruttoinlandsprodukts für Griechenland bis 2020 geeinigt hatte.
Zuletzt hatte der stellvertretende AfD-Sprecher Alexander Gauland auf die Notwendigkeit eines griechischen Schuldenschnittes hingewiesen. Bernd Lucke, Sprecher der AfD, sieht die Haltung der AfD bestätigt: "Es ist gut, dass der Versuch der Bundesregierung, diese bittere Wahrheit den Wählern bis zur Bundestagswahl vorzuenthalten, gescheitert ist. Leider müssen wir davon ausgehen, dass auch dieser zweite Schuldenschnitt nicht der letzte sein wird, solange Griechenland im Euro verbleibt. Innerhalb der Eurozone hat das Land keine Chance auf eine wirtschaftliche Erholung. Es wird Zeit, dieses unsinnige Experiment zu beenden und den europäischen Völkern die Souveränität über ihr Geld zurück zugeben. Erst dann besteht die Chance auf eine echte und nachhaltige wirtschaftliche Erholung für alle Staaten innerhalb der EU."
Quelle: dts Nachrichtenagentur - Alternative für Deutschland