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Umfrage: Vertrauen auf militärischen Schutz durch USA schwindet

Archivmeldung vom 18.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Top-10 der am stärksten von US-Soldaten besetzten Länder im Jahr 2017 (Symbolbild)
Top-10 der am stärksten von US-Soldaten besetzten Länder im Jahr 2017 (Symbolbild)

Bild: SIPER / Eigenes Werk

Die Bundesbürger vertrauen anders als früher nicht mehr unbedingt auf den militärischen Schutz durch die Vereinigten Staaten. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Gleichzeitig widerspricht eine große Mehrheit der Aussage von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), Deutschland müsse sich bei Einsätzen im Ausland deutlich stärker militärisch beteiligen.

Wie sehr das früher so tief verankerte Vertrauen geschwunden ist, Deutschland habe mit den Vereinigten Staaten einen verlässlichen Partner an der Seite, zeigten die Antworten auf die Frage: "Haben Sie das Gefühl, dass Europa und Amerika auseinanderdriften (...), oder haben Sie nicht das Gefühl?" Im Jahr 2000, als die Frage zum ersten Mal gestellt wurde, hatten auf die Frage 30 Prozent der Befragten geantwortet, sie glaubten, dass Amerika und Europa auseinanderdrifteten.

In der aktuellen Allensbach-Umfrage gaben drei Viertel der Befragten an, sie hätten das Gefühl, dass sich Europa und Amerika auseinander entwickelten. Nur acht Prozent widersprachen diesem Eindruck. 65 Prozent der Befragten gaben an, der Schutz Deutschlands ließe sich mit am besten durch eine stärkere gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU verwirklichen. Im Jahr 2003, als die Frage schon einmal gestellt wurde, waren es mit 61 Prozent - bei allerdings leicht anderer Formulierung des Punktes - ähnlich viele. In der aktuellen Erhebung hielten 60 Prozent der Befragten eine deutsche Mitgliedschaft in der NATO für besonders wichtig für die Sicherheit des Landes. Dies waren nahezu gleich viele wie vor eineinhalb Jahrzehnten.

Während 2003 immerhin noch 38 Prozent der Befragten sagten, Deutschlands Sicherheit sei mit am besten durch enge Beziehungen zu den Vereinigten Staaten gewährleistet, ist dieser Wert laut Allensbach auf 25 Prozent zurückgefallen. Dagegen gaben nun 23 Prozent der Befragten an, für die Sicherheit Deutschlands seien deutlich höhere Verteidigungsausgaben notwendig. 2003 hatten nur zehn Prozent diese Angabe gemacht. Die Existenz der Bundeswehr wird laut der Umfrage nur von sehr wenigen Deutschen infrage gestellt. Auf die Frage "Brauchen wir eigentlich die Bundeswehr, oder ginge es auch ohne?", antworteten 73 Prozent, die Bundeswehr werde gebraucht - praktisch gleich viele wie im Jahr 1984, also noch in Zeiten des Kalten Krieges, als die Frage zum ersten Mal gestellt wurde.

Doch trotz aller Bekenntnisse zur Bundeswehr und trotz des wachsenden Eindrucks, Europa sei auf sich allein gestellt, sind laut der Allensbach-Umfrage im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" nur wenige bereit, auch die Konsequenzen zu akzeptieren, die sich daraus ergeben würden. In der Erhebung wurde auch die Zustimmung zu der jüngst von Kramp-Karrenbauer erhobenen Forderung erfragt, dass die Bundeswehr eine deutlich aktivere Rolle in der Welt spielen und sich militärisch stärker engagieren soll. Die entsprechende Fragestellung lautete: "Glauben Sie, Deutschland muss sich in Zukunft stärker militärisch engagieren, oder glauben Sie das nicht?" Nur 20 Prozent antworteten auf die Frage, sie glaubten dies. 60 Prozent der Befragten widersprachen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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