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Diakonie fordert: Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze sofort aufnehmen

Archivmeldung vom 09.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Einwanderer und Asylanten am Flughafen (Symbolbild)
Einwanderer und Asylanten am Flughafen (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Angesichts der brisanten Situation der Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze fordert Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sofort aufzunehmen. "Wir müssen jetzt sowohl unsere finanzielle Unterstützung erhöhen als auch besonders vulnerable Flüchtlinge an der Grenze in einem geordneten Verfahren aufnehmen", sagte Lilie im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Griechenland müsse entlastet werden. Deutschland sei dafür gerüstet, den Menschen in Not umgehend Hilfe zu leisten: "Für eine Aufnahme sind Bund, Länder und Kommunen und auch wir als Diakonie besser vorbereitet als 2015. Wir haben verfügbare Kapazitäten und einen großen Willen zu helfen", sagte Lilie.

Zwar sei die EU in dieser Angelegenheit zuvorderst in der Pflicht, doch Nichtstun sei angesichts der dringlichen Situation nicht das Mittel der Wahl. "So weit wie irgend möglich muss die Aufnahme europäisch koordiniert sein, aber wir können jetzt nicht warten, bis auch der letzte Mitgliedstaat die Brisanz der Lage erkannt hat", sagte der Diakoniepräsident. "Das sind wir nicht nur den Menschen, sondern auch uns selbst schuldig. Unsere Werte sind mit den derzeitigen Zuständen in Griechenland, ob auf den Inseln oder an der Grenze, nicht in Einklang zu bringen", betonte Lilie. "Man muss mit der Politik Erdogans nicht einverstanden sein, aber wir können uns auch nicht allein mit dem Scheckbuch aus der Verantwortung stehlen", sagte Lilie, seit 2014 Präsident der Diakonie Deutschland.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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