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Israel simuliert Krieg mit Hisbollah und Iran: 2.000 Raketen pro Tag und gesellschaftliche Unruhe

Archivmeldung vom 05.11.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.11.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Eine Trident I vom Start bis zum Wiedereintritt der jeweils acht Mehrfachsprengköpfe von zwei Raketen (Symbolbild)
Eine Trident I vom Start bis zum Wiedereintritt der jeweils acht Mehrfachsprengköpfe von zwei Raketen (Symbolbild)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Israels Armee führt diese Woche eine einwöchige Militärübung durch. Diese begann am Sonntag, um einen groß angelegten Krieg zwischen der Hisbollah und dem Iran zu simulieren. Falls ein neuer Krieg zwischen Israel und der Hisbollah-Bewegung ausbricht, wird die Hisbollah am ersten Tag 1.000 bis 3.000 Raketen auf israelische Gebiete abfeuern. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Israels Heimatfront-Kommando und die Nationale Notfallbehörde (RAHEL) führen diese Woche eine einwöchige Militärübung durch, die am Sonntag begann, um einen groß angelegten Krieg zu simulieren, in dem Zivilisten aus den nördlichen Grenzgemeinden evakuiert werden und Sicherheitsbehörden mit einem massiven Raketenbeschuss der Hisbollah auf Israel rechnen. Die israelische Polizei und der israelische Rettungsdienst Magen David Adom (MDA, Roter Schild Davids) nehmen ebenfalls an der Übung teil.

Die Übung zieht Lehren aus den vergangenen Kriegen wie dem Israel-Gaza-Konflikt 2021 und dem zweiten Libanonkrieg 2006, berichtet die Jerusalem Post. 

Die Übung konzentriert sich auf ein neues Warnsystem für die Einwohner Nordisraels sowie auf Feuergeschwindigkeit und die Fähigkeit der Hisbollah, Tausende Präzisionsraketen und massive Sperrfeuer auf bestimmte Gebiete abzufeuern – insbesondere auf Gemeinden in der Nähe des Grenzzauns. Aufgrund der großen Anzahl von Projektilen, die voraussichtlich auf Grenzgemeinden abgefeuert werden, und des anhaltenden Mangels an geeigneten Luftschutzbunkern soll sich die Übung auch auf die gemeinsame Evakuierung von Einwohnern von Gemeinden im Umkreis von fünf Kilometern an der Grenze zum Libanon konzentrieren. Am Mittwoch wurden außerdem Warnsirenen mit neuer Alarmzeit und die Notfallanmeldung getestet.

Bei der Übung haben auch die Sicherheitsdienste und die Polizei gesellschaftliche Unruhe in Israel simuliert, was sich während des 11-tägigen Krieges im Mai 2020 in den israelischen Gebieten abspielte. Im Zuge des letzten Gaza-Krieges kam es in mehreren gemischten Orten in Israel seinerzeit zu heftigen Ausschreitungen zwischen Arabern und Juden. Die israelische Regierung war den schrecklichen Szenen von Lynchmorden auf ihrem eigenen Territorium ausgesetzt. Dabei verlief eine neue Front durchs Land, die grundsätzlich gefährlicher als die Auseinandersetzung mit der Hamas wurde.

Im Mai wurden über 4.000 Raketen und andere Projektile von der Hamas und dem Palästinensischen Islamischen Dschihad auf israelische Gebiete abgefeuert. Zwölf israelische Staatsbürger und ein Soldat wurden den Berichten zufolge in dem jüngsten Gaza-Krieg getötet, während 243 Palästinenser im Gazastreifen, darunter 66 Kinder, getötet wurden. 

Nach einer aktuellen Schätzung der israelischen Streitkräfte umfasst das Waffenarsenal der Hisbollah 150.000 Raketen mit einer Reichweite von 15 bis 700 Kilometern. Nach einer Studie des in Washington, D.C. ansässigen Center for Strategic and International Studies (CSIS) besaß die Hisbollah während des 33-Tage-Krieges im Jahr 2006 rund 15.000 Raketen. Falls ein neuer Krieg zwischen Israel und der Hisbollah-Bewegung ausbricht, sei nun die Hisbollah in der Lage, etwa 1.000 bis 3.000 Raketen pro Tag auf israelische Gebiete abzufeuern.

Der Generalsekretär der Hisbollah Hassan Nasrallah warnte bereits im Februar Israel davor, "mit dem Feuer" zu spielen, nachdem Israels Luftwaffe ein Manöver an der Grenze zum Libanon durchgeführt und dabei einen Krieg mit der Hisbollah simuliert hatte. "Wenn Israel Städte im Libanon bombardiert, würden wir Städte in Israel bombardieren." Nach den schweren Feuergefechten in Beirut verriet Nasrallah kürzlich zum ersten Mal, dass seine militante Gruppe über 100.000 ausgebildete Kämpfer verfüge. Es wird spekuliert, dass die Hisbollah bei einem möglichen Kriegsausbruch zwischen ihren Milizen und der israelischen Armee ihre Bodentruppe in Nordisrael und den besetzten Gebiete einmarschiert lassen wird, um Bezirke an der Grenze zum Libanon im Rahmen einer raschen Offensive einzunehmen. 

Israel allerdings sieht sich durch Teherans nukleare Projekte "existenziell" bedroht und bereitet sich nun vor diesem Hintergrund auf einen möglichen Ernstfall vor. Israels Luftwaffe werde das Training für Schläge gegen iranische Atomanlagen wieder aufnehmen, berichtete unlängst der israelische Channel 12. Generalstabschef Aviv Kohavi soll den Streitkräften demnach befohlen haben, Angriffe "intensiv" zu simulieren.

Bei der Analyse der Kriegsszenarios wird überwiegend eine direkte Einmischung des Irans in den Krieg mit Israel ausgeblendet, da Iran in erster Linie sich dabei auf seine Stellvertreter in der Region stützt. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass Teheran auf einen israelischen Angriff auf Atomanlagen direkt reagieren würde, indem es massiv ballistische Raketen und Drohnen auf Israel abfeuerte. Eine mögliche israelische Attacke auf Irans Atomanlagen würde, laut Haaretz, einen totalen Krieg im Nahen Osten auslösen."

Quelle: RT DE

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