Sicherheitsexperte warnt: Sturm auf Kapitol - „USA kurz vor dem Implodieren“
Archivmeldung vom 07.01.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittFür die Ausschreitungen und den Sturm auf das Kapitol in Washington D.C. macht der Sicherheitsexperte Fidelis Cloer den US-Präsidenten Trump verantwortlich. Er warnt vor einer Eskalation der Sicherheitslage in dem tief gespaltenen Land. Dies berichtet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes
geschrieben: "Sicherheitsexperte und Geschäftsführer der „ASC International“, Fidelis Cloer, geht davon aus, dass die Ausschreitungen am und im US-Kapitol organisiert worden seien. Die Protestler seien gezielt nach Washington gefahren, mit der Absicht, Straftaten zu begehen, Türen aufzubrechen, Scheiben einzuschlagen.
US-Präsident Donald Trump habe dazu aufgerufen. „Es war bekannt, dass das passieren würde. Im Sommer als ‚Black Lives Matter‘ demonstriert hat vor dem Kapitol, wurde die Nationalgarde gerufen, um das Kapitol zu schützen. Und gestern war das nicht der Fall. Gestern war die Kapitol-Polizei und die Park-Polizei vor Ort und die mussten sich mit diesen mehreren tausend, gewaltbereiten Demonstranten auseinandersetzen“, sagt Cloer im SNA-Interview.
Die Bürgermeisterin der Bundeshauptstadt Muriel Bowser ist zuständig für die Polizeikräfte, aber diese seien absolut überfordert gewesen, berichtet der Experte. Und da die Nationalgarde in Einheiten organisiert ist, die den 50 Bundesstaaten sowie den Überseegebieten zugeordnet sind, besitzt die Gewalt über die Einheiten der jeweilige Gouverneur des Staates. Nur im Regierungssitz District of Columbia, auch bekannt als Washington D.C., sowie auf Bundesebene ist der Präsident alleiniger Oberbefehlshaber.
„Und wenn der Präsident die Demonstranten einlädt, zum Kapitol zu laufen, dann ruft er natürlich nicht die Nationalgarde zum Schutz“, so Cloer.
„Zeit der Abrechnung mit Trump wird kommen“
Der US-Präsident Donald Trump habe Angst vor dem 20. Januar, wenn er sein Amt an seinen Nachfolger Joe Biden abgeben muss, sagt der Sicherheitsexperte.
„Nachdem die Republikaner die Präsidentschaft, das Abgeordnetenhaus und den Senat verloren haben, besitzen die Demokraten Regierungsfreiheit. Sie brauchen keinen Dialog und keine Kompromisse mehr mit den Republikanern und können schalten und walten wie sie wollen. Ich denke mir, dass dann auch die Zeit der Abrechnung kommen wird.“
Vier Menschen seien laut Polizeiangaben bei den Ausschreitungen ums Leben gekommen. Eine Frau ist bei dem Versuch in das Parlamentsgebäude weiter einzudringen mutmaßlich von einem Sicherheitsbeamten mit einer Pistole erschossen worden.
Das US-Waffenproblem
„Wenn es in Deutschland zu vier Toten bei solchen Demonstrationen kommt, wäre das ein politisches Thema, was uns monatelang begleiten würde. Aber in den USA sterben jeden Tag Menschen an Schusswaffen.“ 300 Millionen Waffen seien dort im Besitz privater Personen. Darin sieht der Waffen- und Ausrüstungsspezialist ein großes Problem.
Die Vereinigten Staaten seien ein extrem „gewaltbereites Land“. Cloer spricht von einer „beängstigend hohen Todesrate durch Schusswaffen“. Gleichzeitig sei das Land „fifty-fifty“ gespalten, wie die Wahlen gezeigt hätten. „Das Land ist zerrissen. Jemand hat mal gesagt, die Präsidentschaft Trumps wird Amerika zum Implodieren bringen. Das Land steht kurz davor.“
Doch dass es nun zum Einsatz einer Schusswaffe im Kapitol gekommen ist, sei erheblich. Das erinnere ihn an die Zeiten nach dem Zerfall des Ostblocks, als einige Parlamente mit Waffengewalt gestürmt wurden. Dabei beanspruchten die Vereinigten Staaten, die Weltmacht Nummer eins zu sein. „Dieses Land hat andere Länder erobert, um in diese Länder Demokratie zu bringen. Jetzt wird durch den Präsidenten die Demokratie unterwandert“, kommentiert der Sicherheitsexperte."
Quelle: SNA News (Deutschland)