Buschleute geschlagen, gewürgt und lebendig begraben für Jagd auf Antilope
Archivmeldung vom 13.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittParamilitärische Polizeikräfte haben zwei Angehörige der indigenen Buschleute in Botswana verprügelt und einen von ihnen in einer Erdmulde “begraben”, weil ihnen Jagen ohne Erlaubnis im Central Kalahari Game Reserve (CKGR) vorgeworfen wurde. Nkemetse Motsoko und Kebonyeng Kepese wurden in der Nähe der Gemeinde Gope im CKGR festgenommen, nachdem sie eine Elenantilope erlegt hatten.
Die beiden Männer waren unter den erfolgreichen Klägern in einem bedeutenden Gerichtsprozess, in dem vor genau sechs Jahren das Recht der Buschleute bestätigt wurde, auf ihrem angestammten Land zu leben und zu jagen.
Doch die Regierung Botswanas hat es den Buschleuten trotz des Prozesses fast unmöglich gemacht auf ihrem Land zu leben, indem sie unrechtmäßig keine einzige Jagdlizenz an die Buschleute vergeben hat.
Einer der Männer, Nkemetse Motsoko, soll das Bewusstsein verloren haben, nachdem die Polizisten ihn am Hals hielten und würgten. Danach warfen sie ihn Angaben zufolge in eine Mulde und schütteten Sand über ihn.
Die Vernehmung des zweiten Mannes, Kebonyeng Kepese, lief weniger gewaltsam ab, nachdem er zugab das Tier getötet zu haben. Beide Männer wurden jedoch geprügelt und drei Tage lang festgehalten.
Ein Richter in Molepolole verurteilte beide Männer zu einer Geldstrafe von jeweils US$190, eine riesige Summe für die beiden mittellosen Buschleute.
Die Männer sind bis Februar auf Kaution frei. Sollten sie die Strafe nicht zahlen, drohen ihnen jedoch bis zu acht Monaten Haft.
Die gewaltsame Festnahme der beiden Männer ist kein Einzelfall. Berichte von Einschüchterungen, Durchsuchungen und Belästigungen nehmen im CKGR zu. Dies betrifft vor allem die Gegend um Gope, wo zwei paramilitärische Polizeilager errichtet wurden.
Vier Buschleute wurden im Juli wegen Jagens verhaftet und einer der Anführer der Gemeinde Gope, in der sich auch eine Mine von Gem Diamonds befindet, wurde im September festgenommen.
Ohne die Gelegenheit jagen zu gehen, haben die Buschleute keine Möglichkeit ihre Familien zu ernähren.
Ein Angehöriger der Buschleute sagte gegenüber der Menschenrechtsorganisation Survival International: “Wir hängen von den natürlichen Ressourcen des CKGR ab, um uns zu ernähren. Wie sollen wir überleben, wenn wir nicht jagen dürfen?”
Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: “Die Regierung Botswanas hat die Buschleute immer mit rassistischer Geringschätzung behandelt. Doch nach den Gerichtsverfahren schien es, als ob die Verfolgung abnehmen würde. Nun werden Schikane und Unterdrückung wieder zum Alltag für die Bewohner des CKGR. Schon früher hat die schlechte Behandlung der Buschleute Botswanas Reputation enorm geschadet – will die Regierung wirklich, dass die internationale Kampagne wieder losgeht?”
Quelle: Survival Deutschland