Ukraine will Russland bei der kontinuierlichen Gaslieferung nach Europa unterstützen
Archivmeldung vom 10.02.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel Schmidt"Wir sind bereit, auf offizielle Anfrage von Russland zusätzliche Gaslieferungen für Europa bereitzustellen", sagte der ukrainische Energieminister Juri Boiko. In seinem Interview mit-CNN erklärte der ukrainische Minister, dass die Ukraine an ihrer östlichen Grenze wegen der extrem kalten Temperaturen in Russland statt der erforderlichen 500 Millionen zurzeit nur 400 Millionen Kubikmeter Gas/Tag erhalte. Dies hat zu einer Reduzierung der Gasmenge geführt, die Europa über ukrainische Pipelines erhält.
Minister Boiko führte aus, dass es bei ungünstigen Wetterbedingungen immens wichtig sei, dass Russland, die Ukraine und Europa in dieser Angelegenheit in Verbindung stehen und offen für Kooperation sind. Der Presseservice des ukrainischen Ministeriums für Energie und Kohleindustrie gab bekannt: "Wir [die Ukraine] können Gas [nach Europa] aus unseren eigenen Beständen liefern."
Am 6. Februar 2012 informierte der ukrainische Ministerpräsident Nikolai Asarow, dass die Ukraine bereits damit begonnen habe, Russland zur Stabilisierung seiner Gaslieferungen nach Europa und in die Türkei mit Gas aus eigenen Gasspeichern zu helfen. Laut ZN.ua liefert das ukrainische Unternehmen NJSC Naftogaz zurzeit genau die Gasmenge, die europäische Käufer bei der russischen Gazprom bestellt hatten.
In seinem Gespräch mit CNN bestritt Juri Boiko, dass die Ukraine russisches Gas für eigene Zwecke abzweige. Er betonte, dass Europa deshalb kein Gas erhalte, weil Russland seine Lieferung reduziert habe. Zuvor hatte Ukrtransgas gemeldet, dass die unterirdischen Gaslager der Ukraine ausreichend gefüllt seien, um das Land durch die Heizsaison 2011-2012 zu bringen. Pressekanäle in der Ukraine und in Europa hatten vor Kurzem berichtet, dass Bulgarien, Griechenland, Mazedonien und die Türkei 30 Prozent weniger Gas erhalten, als üblich.
Zurzeit versucht die Ukraine, die von Russland importierte Gasmenge zu reduzieren. Die Behörden des Landes behaupten, der Preis sei eine zu hohe Belastung für den Staatsetat (2012 muss das Land knapp 27 Prozent seines veranschlagten Haushaltseinkommens für russisches Gas aufwenden). Gleichwohl ist die Ukraine gemäss der Abnahme- oder Zahlungsverpflichtung im ukrainisch-russischen Gasabkommen von 2009 vertraglich dazu verpflichtet, Russland eine bestimmte Menge Gas abzunehmen. Die Ukraine hat ihre russischen Partner bereits über das Vorhaben des Landes informiert, 2012 im Vergleich zu den 40 Milliarden Gas von 2011 nur noch 27 Milliarden Kubikmeter zu kaufen. Russland besteht jedoch darauf, dass das nicht verbrauchte Gas dennoch bezahlt werden müsse.
Quelle: Worldwide News Ukraine (ots)