Deutschlands Chefvolkswirte kritisieren Geldpolitik der US-Notenbank Fed
Archivmeldung vom 19.02.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDeutschlands Chefvolkswirte kritisieren die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed. In einer aktuellen Umfrage des Anlegermagazins 'Börse Online' urteilte fast die Hälfte der 31 Befragten, der von Fed-Chef Ben Bernanke verfolgte Kurs sei unangemessen.
Die Kritiker werfen Bernanke vor, zu stark mit Zinssenkungen reagiert zu haben und zu sehr auf den Aktienmarkt zu schauen. Die Fed-Befürworter verweisen dagegen vor allem auf die Rezessionsgefahr in den USA. "Die konjunkturellen Abwärtsrisiken erfordern ein beherztes und rechtzeitiges Handeln", sagte Torsten Windels, Chefvolkswirt der Nord/LB, gegenüber 'Börse Online'. Weitgehend einig sind sich die Ökonomen, dass die Fed ihren Leitzins weiter absenken wird. 60 Prozent der Befragten sehen das Zinstief bei 2,0 Prozent.
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) dagegen befürwortet eine deutliche Mehrheit der von 'Börse Online' befragten Chefvolkswirte. So halten fast 90 Prozent das ruhige Vorgehen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet für richtig. Die Mehrheit rechnet damit, dass die EZB im zweiten oder dritten Quartal mit Zinssenkungen beginnt.
Einmal im Monat befragt "Börse Online" exklusiv 31 deutsche Chefvolkswirte nach ihren Prognosen zum Eurokurs, zu Geld- und Kapitalmarktzinsen, zur Preisentwicklung und zum Wirtschaftswachstum in Deutschland, Euroland und den USA.
Quelle: Börse Online