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Zentralrat der Muslime: Koch betreibt "äußerst gefährliche Hetze"

Archivmeldung vom 04.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat die jüngsten Äußerungen von Hessens Ministerpräsident Roland Koch zur Ausländerintegration heftig kritisiert. Koch betreibe eine "äußerst gefährliche Hetze", sagte der Zentralratsvorsitzende Ayyub Axel Köhler dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe).

Der CDU-Politiker fische mit seinem populistischen Wahlkampf nicht nur am rechten Rand, sondern sorge auch dafür, dass der Rechtsradikalismus stärker werde, so Köhler. "Den Radikalen bleibt ja nichts anderes übrig, als weiter aufzusatteln, damit sie neben solchen Politikern überhaupt noch erkennbar sind."

In seinem Thesenpapier für mehr Moral und Disziplin hatte sich Koch beim Thema Zuwanderung gegen das "Schlachten in der Wohnküche oder in unserem Land ungewohnte Vorstellungen zur Müllentsorgung" verwahrt. Zuvor er beklagt, dass es in Deutschland "zu viele junge kriminelle Ausländer" gebe und damit eine breite Diskussion über Jugendkriminalität losgetreten.

Köhler betonte, dass der Hinweis auf "Missstände, die wir auch als Muslime bekämpfen", nicht in einen aufrichtigen Wahlkampf gehöre. Dadurch werde in der Bevölkerung "Islamophobie" erzeugt. "Wenn es um Tugendhaftigkeit gehe, braucht sich Koch nur in der eigenen Partei umsehen", sagte der Ratsvorsitzende unter Anspielung auf die Spendenaffäre der hessischen CDU.

Quelle: Der Tagesspiegel

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