UNO: Über 100 Anhänger der alten Regierung und Helfer der US-Armee in Afghanistan getötet
Archivmeldung vom 14.12.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn einem Bericht an den UN-Menschenrechtsrat beklagt das Hohe Kommissariat für Menschenrechte außergerichtliche Tötungen in Afghanistan und beschuldigt die Taliban. Die De-facto-Regierung Afghanistans bestreitet das. Problematisch ist auch die Lage der Frauen und Kinder. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Nach einem am 14. Dezember 2021 dem UN-Menschenrechtsrat in Genf erstatteten Bericht des UN-Menschenrechtskommissariats sollen seit dem Abzug der US-Truppen aus Afghanistan im August 2021 über 100 Ortskräfte der US-Armee und Anhänger der früheren säkularen Regierung, insbesondere Offiziere der afghanischen Armee und anderer Sicherheitsorgane, ohne Gerichtsverhandlung exekutiert worden sein. Mindestens 72 dieser ungesetzlichen Tötungen seien von den Taliban begangen worden.
Außerdem sei es in der Provinz Nangarhar zu mindestens 50 Exekutionen von mutmaßlichen Kämpfern der Organisation "Islamischer Staat – Provinz Khorasan" ohne vorausgegangene gerichtliche Verhandlung gekommen. Der Islamische Staat wird in den meisten Ländern als eine terroristische Organisation angesehen und ist unter anderem in Russland verboten.
Darüber hinaus zeigte sich die Stellvertretende UN-Kommissarin für Menschenrechte, die Jordanierin Nada Al-Nashif, besorgt über die Situation der Kinder in Afghanistan. Minderjährige Jungen werden, so ihr Bericht, nach wie vor von allen Seiten im afghanischen Bürgerkrieg als Kindersoldaten rekrutiert. Kinder stellen auch die Mehrheit der zivilen Opfer bei Anschlägen und Kampfhandlungen dar. 4,2 Millionen afghanischer Kinder hätten keinen Zugang zu Schulbildung, 60 Prozent davon seien Mädchen.
Die Lage der Frauen im Land verschlechtere sich zusehends. Der neueste Schritt sei die Schließung der Frauen-Basare. Außer, dass dies einigen der bislang dort beschäftigten Frauen die Existenzgrundlage entziehe, verliere Afghanistan dadurch voraussichtlich fünf Prozent seines Bruttoinlandsprodukts.
Die Taliban widersprachen den Darstellungen des UN-Menschenrechtskommissariats und verwiesen auf die am 15. August 2021 verkündete allgemeine Amnestie. Gegenüber CNN gab der stellvertretende Sprecher der afghanischen De-facto-Regierung Bilal Karimi an, dass das gesamte Personal der alten Regierung völlig unbehelligt in Afghanistan lebe. Personen würden nur in unmittelbaren Kämpfen zwischen den Taliban und dem Islamischen Staat getötet, fügte er hinzu."
Quelle: RT DE