Sacharow-Preis geht an weißrussische Opposition
Archivmeldung vom 22.10.2020
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Sacharow-Preis für geistige Freiheit geht in diesem Jahr an die Opposition in Weißrussland. Das teilte der Präsident des Europäischen Parlaments, David Sassoli, am Donnerstagmittag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. "It is an honour to announce that the women and men of the democratic opposition in Belarus are the 2020 Sakharov Prize laureates", schrieb er.
Die Protestler hätten etwas auf ihrer Seite, was rohe Gewalt niemals besiegen könne - die Wahrheit, so Sassoli weiter. Er rief die Bürger auf, ihren Einsatz fortzusetzen. Die EU stehe an ihrer Seite.
In Weißrussland gehen seit der mutmaßlich gefälschten Präsidentschaftswahl Anfang August regelmäßig zahlreiche Bürger auf die Straße, um gegen das Regime von Alexander Lukaschenko zu protestieren.
Der Sacharow-Preis wird seit 1988 vom EU-Parlament an Persönlichkeiten oder Organisationen vergeben, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit einsetzen. Er ist nach dem Friedensnobelpreisträger Andrei Sacharow benannt. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert und wird jährlich in Straßburg verliehen.
Esken: Sacharow-Preis für weißrussische Opposition "hochverdient"
SPD-Chefin Saskia Esken hat die Vergabe des Sacharow-Preises für
geistige Freiheit an die Opposition in Weißrussland als "hochverdient"
bezeichnet. Der anhaltende Kampf der Demokraten in Weißrussland für
Freiheit und Menschenrechte verdiene "höchste Anerkennung und Respekt",
schrieb Esken auf Twitter.
Auch Außenpolitiker Norbert Röttgen (CDU) bewertete die Auszeichnung der
weißrussischen Opposition "für den unermüdlichen, gewaltfreien Kampf
für Meinungsfreiheit, Menschenrechte und Demokratie" als "mehr als
verdient", so der CDU-Politiker auf Twitter.
Zustimmung kam auch von
Grünen-Chefin Annalena Baerbock: "Gute Entscheidung des EU-Parlaments.
Der Mut der belarussischen Opposition, ihr entschlossenes Eintreten für
Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Freiheit verdient unseren Respekt",
so Baerbock.
Quelle: dts Nachrichtenagentur