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AfD-Politiker lehnt EU-Plan zur Verschärfung des Waffenrechts ab

Archivmeldung vom 27.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Marcus Pretzell (2014)
Marcus Pretzell (2014)

Foto: blu-news.org - FlickreviewR
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der AfD-Europapolitiker und nordrhein-westfälische Landesvorsitzende Marcus Pretzell lehnt die geplanten Maßnahmen der EU-Kommission zu einer europaweiten Verschärfung des Waffenrechts ab. "Es ist schwer zu verstehen, dass das Waffenrecht verschärft werden soll", sagte Pretzell der "Welt". "Offenbar will die EU-Kommission uns glauben machen, islamistische Terroristen würden sich ihre Waffen legal, also bei Vorlage eines Waffenscheines, im nächsten Waffengeschäft kaufen."

Dabei sei jedem klar, dass Terroristen Sprengstoff und Kalaschnikows auf anderen Wegen bekämen. Die von der Kommission geplanten Verschärfungen träfen allein unbescholtene Jäger und Sportschützen, kritisierte Pretzell. Diese seien "nachweislich ordentliche und unbescholtene Bürger - ansonsten hätten sie nach dem strengen deutschen Waffenrecht keine Erlaubnis erhalten, Waffen zu besitzen", sagte Pretzell.

Gewaltverbrechen würden in der Regel mit illegal erworbenen Waffen verübt. Somit sei für ihn das Vorgehen der Kommission nur schwer nachvollziehbar. Pretzell verwies auf die bestehenden Auflagen für den Erwerb und den Besitz von Waffen: "In Deutschland können Waffen nur unter Einhaltung strenger Auflagen erworben werden."

Außerdem regle das Waffengesetz detailliert die Aufbewahrung unter sicherem Verschluss sowie die Trennung von Waffen und Munition. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte die Maßnahmen als Reaktion auf die islamistischen Anschläge in Paris mit 130 Toten angekündigt. Demnach sollen der Verkauf und die Registrierung von Feuerwaffen strenger kontrolliert werden.

Auch sollen die Vorschriften verschärft werden, mit denen deaktivierte Waffen auf Dauer unbrauchbar gemacht werden sollen. Juncker kündigte einen "Aktionsplan zur Bekämpfung des illegalen Waffenhandels" an.

Der Jurist Pretzell will jetzt selbst das Schießen lernen. "Ich habe mich entschlossen, den Jagdschein zu machen." Er begründete das mit einem nach seiner Ansicht übertriebenen Tierschutz; das EU-Parlament hatte kürzlich einen Entschließungsantrag für eine neue Tierschutzstrategie verabschiedet.

Mit Blick darauf sagte der AfD-Mann, es herrschten "Bestrebungen, den Tierschutz so weit zu treiben, dass wir letztlich zu Vegetariern zwangskonvertiert werden", sagte Pretzell. "Das will und werde ich nicht mitmachen. Notfalls werde ich mir mein Fleisch selbst schießen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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