EU Binnenmarkt auch für Daten
Archivmeldung vom 01.02.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie EU-Kommission will einen einheitlichen Binnenmarkt für Daten schaffen. Genau wie beim EU-Binnenmarkt für Waren sollen Landesgrenzen keine Hürden mehr darstellen beim Zugriff auf Daten, ihrer Weiterleitung und Auswertung. Das geht aus einem Entwurf der Datenstrategie hervor, über den die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.
Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton wird das Konzept nach bisheriger Planung am 19. Februar präsentieren. Bislang behindern Unterschiede bei Gesetzen und Standards zwischen Mitgliedstaaten die grenzüberschreitende Datenverarbeitung. Die Kommission will auch die Zusammenarbeit zwischen europäischen Cloudanbietern vereinfachen, damit diese besser gegen die Branchenführer aus den USA bestehen können.
Dass Europa die eigenen Cloudkapazitäten ausbaue, sei eine Frage der "technologischen Souveränität", heißt es in dem 25-seitigen Entwurf.
Die Kommission fordert im Strategiepapier, dass Europa "jetzt handeln" müsse: "Der Unterschied zwischen Erfolg und Versagen in den kommenden fünf Jahren wird über Jahrzehnte zu spüren sein." Daten seien der "Lebensnerv" moderner Ökonomien und "unverzichtbar für Innovationen", heißt es im Entwurf. Doch bisher dominierten Konzerne von außerhalb Europas das Sammeln, Speichern und Auswerten von Daten. Aber der schnelle technologische Wandel könne Europas Firmen beim Aufholen helfen, argumentiert die Kommission in dem Papier: "Die Sieger von heute werden nicht unbedingt die Sieger von morgen sein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur