CDU-Außenpolitiker warnt vor falschen Schlüssen aus Österreich-Krise
Archivmeldung vom 10.05.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer CDU-Außenpolitiker Karl-Georg Wellmann hat davor gewarnt, aus der Regierungskrise in Österreich die falschen Schlüsse für Deutschland zu ziehen: "Wir würden zu kurz greifen, wenn wir auf die Situation nur taktisch reagieren. Dafür fehlt dem Wähler jedes Verständnis", sagte Wellmann dem "Handelsblatt".
Es müsse den Regierungsparteien aus Union und SPD vielmehr wieder gelingen, "Führung in den wichtigsten Politikfeldern zu zeigen". Beim Bürger entstehe sonst der Eindruck, "Politik würde nur noch reaktiv handeln, werde von den Ereignissen überrollt und agiere vorwiegend in einer Art Krisenmodus".
Die Bemühungen von Kanzlerin Angela Merkel um den Zusammenhalt Europas bezeichnete Wellmann in diesem Zusammenhang als "unendlich wichtig und für Deutschland von existentieller Bedeutung". "Wenn wir das den Bürgern jetzt auch noch verständlich machen und eine Strategie für die Zukunft Europas entwickeln, wird das Vertrauen in die Arbeit der Regierung auch wieder wachsen", sagte der CDU-Politiker.
Nach Ansicht des Grünen-Außenpolitikers Omid Nouripour müssen vor allem Union und SPD aus der Krise in Österreich lernen. "Wer den Populisten hinterher rennt, gibt ihnen nur Auftrieb", sagte Nouripour dem "Handelsblatt". "Denn im Zweifelsfall wählen die Leute dann das Original."
Quelle: dts Nachrichtenagentur