Ärzte ohne Grenzen fordert weitere Hilfe für Ebola-Länder
Archivmeldung vom 08.04.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (msf) hat die Bundesregierung aufgefordert, die Ebola-Gebiete auch nach dem Abklingen der Seuche nicht alleine zu lassen. Der Vorstandsvorsitzende von Ärzte ohne Grenzen Deutschland, Tankred Stöbe, sagte "Bild": "Die Gesundheitssysteme ganzer Länder sind zerstört. Liberia, Sierra Leone und Guinea brauchen Geld, Infrastruktur und Fachpersonal."
Durch die Epidemie seien 500 einheimische Pfleger und Ärzte ums Leben gekommen. Das sei kaum zu verkraften. Um den Ausbruch von Seuchen wie Ebola künftig zu verhindern, müssten außerdem die Frühwarnketten überarbeitet werden, so Stöbe weiter. Bei der Bekämpfung der aktuellen Krise habe "die Staatengemeinschaft insgesamt versagt". "Wir müssen künftig schneller und flexibler reagieren", sagte Stöbe.
Gröhe warnt vor wachsender Gefahr durch globale Epidemien wie Ebola
Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat vor einer wachsenden Gesundheits-Gefahr durch globale Epidemien wie Ebola gewarnt. "Weil die Menschen immer mehr reisen, steigt auch das Risiko", sagte Gröhe "Bild". Deshalb müsse Deutschland den ärmsten Ländern beim Aufbau einer funktionierenden medizinischen Grundversorgung helfen und Hilfspersonal im Ernstfall zügiger zur Verfügung stellen. "Wir müssen lernen Gesundheit global zu denken", sagte Gröhe. "Krankheit kennt keine Grenzen."
Am Dienstag waren Gesundheitsminister Gröhe und Entwicklungsminister Müller zu einer viertägigen Reise nach Westafrika aufgebrochen. Der Gesundheitsminister warnte davor, die Epidemie vorschnell für beendet zu erklären. "Ebola ist noch nicht besiegt", sagte Gröhe. Die deutsche Hilfe werde weiterhin gebraucht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur