Cameron für Verstärkung der Nato-Präsenz in Osteuropa
Archivmeldung vom 02.08.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Reaktion auf die andauernde Krise in Osteuropa hat der britische Premierminister David Cameron eine Verstärkung der Nato-Präsenz gefordert. Die Stärke der schnellen Einsatzbereitschaft der Nato müsse auf 25.000 Mann ausgebaut werden, hieß es in einem Schreiben an Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen.
"Die Allianz sollte in der Lage sein, auf mögliche Gefahren schneller zu reagieren." Dazu gehöre eben eine "robuste Präsenz". Zudem müsse die Allianz ihre langfristigen Beziehungen zu Russland überdenken, nachdem Russland "das Regelbuch mit seiner illegalen Annektierung der Krim und der aggressiven Destabilisierung der Ukraine zerrissen hat", schrieb Cameron weiter. "Russland betrachtet die Nato derzeit als Gegner." Vor allem osteuropäische Regierungen setzen sich für eine dauerhafte Stationierung von Nato-Verbänden in der Region ein.
In sechs Wochen trifft die Nato zu einem Gipfel in Wales zusammen, um über längerfristige Reaktionen auf die Ukraine-Krise zu beraten.
Kreml-Kritiker: Nato muss Friedenssoldaten in die Ukraine schicken
Der Kreml-Kritiker und Unternehmer Jewgenij Tschitschwarkin hat an die NATO und die Europäische Union (EU) appelliert, Friedenstruppen in die Ukraine zu senden. Wenn der Westen Putin nicht stoppe, werde es "viele kleine Kriege in Europa" geben, warnte der im Londoner Exil lebende Oligarch in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin "Focus". Falls die NATO nicht zu einer Entsendung von Soldaten an die ukrainisch-russische Grenze bereit sei, wäre "zumindest ein striktes Öl- und Gas-Embargo nötig, um die Lage zu retten". Die bisherigen Situationen bezeichnet der Unternehmer als "Lachnummer". Tschitschwarkin warnte, Russland werde jetzt auf Terror setzen und "Menschen physisch ausschalten, die hinderlich dabei sind, die Ukraine ins Chaos zu stürzen." Putin stütze sich dabei auf die Tradition des KGB und sei "besessen von seiner Mission, die Russen zu vereinigen". Der 39-jährige Tschitschwarkin, der Gründer der Handy-Handelskette "Evroset", emigrierte 2009 nach London, wo er ein Luxus-Weingeschäft betreibt. Er ist neben Ex-Häftling Michail Chodorkowski der prominenteste Putin-Kritiker unter Russlands Oligarchen.
Obama wirft Russland zunehmende Unterstützung der Separatisten vor
US-Präsident Barack Obama hat Russland zunehmende Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine vorgeworfen. Obama habe sich darüber in einem Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin tief besorgt gezeigt, wie das Weiße Haus am Freitag mitteilte. Obama rief erneut zu einer diplomatischen Lösung der Krise in der Ukraine auf. Nach Angaben des Kreml bezeichnete Putin die US-Sanktionen gegen Russland als kontraproduktiv und warnte vor "schweren Schäden" für die Beziehungen zwischen den beiden Ländern und die internationale Stabilität. Unterdessen haben zwei Wochen nach dem Absturz einer malaysischen Passagiermaschine in der Ostukraine internationale Experten die Ermittlungen am Unglücksort aufgenommen und weitere Leichenteile geborgen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur