G7-Gipfel: Bürgermeister spricht sich für Putin-Besuch aus
Archivmeldung vom 01.06.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bürgermeister der bayerischen Gemeinde Krün bedauert, dass der russische Präsident Wladimir Putin am kommenden Wochenende nicht zum G7-Treffen nach Oberbayern kommt: "Ich kann den russischen Präsidenten ja nicht selbst einladen, aber ich hätte mir gewünscht, Angela Merkel tut dies gemeinsam mit ihren Kollegen aus der G7. Ich hätte Herrn Putin gerne in Elmau begrüßt", sagte Thomas Schwarzenberger "Zeit Online".
Der CSU-Politiker sagte weiter, es habe Zeiten gegeben, da haben die Länder jener Regierungschefs, die jetzt nach Schloss Elmau kommen, aufeinander geschossen. "Es ist richtig und wichtig, dass nun miteinander gesprochen wird. Vielleicht kann dadurch die eine oder andere Krise verkürzt werden. Der persönliche Kontakt zwischen den Präsidenten ist die Basis für ein gemeinsames Arbeiten."
Schwarzenberger befürwortet eine Einladung Putins nach eigenen Angaben nicht, weil er den russischen Präsidenten "besonders schätzt". Er glaube aber, es sei wichtiger, miteinander zu sprechen als weiter voneinander abzurücken. "Hier bei uns hätte es die Möglichkeit gegeben, sich auszutauschen", sagte Schwarzenberger.
Grünen-Chefin Peter: G7 sollten Russland wieder dauerhaft einbinden
Vor dem G7-Gipfel in Elmau hat Grünen-Chefin Simone Peter angemahnt, Russland dauerhaft wieder in das informelle Forum der Staats- und Regierungschefs einzubinden. Deren Wort habe Gewicht in der Weltpolitik, sagte Peter der "Welt", "und deswegen sollte Russland im Hinblick auf die Lösung globaler Krisen dauerhaft eingebunden sein". Dabei spiele die UN eine zentrale Rolle, zeigte sich Peter überzeugt. "Wenn der Sicherheitsrat friedenspolitisch wirken soll, geht es nur mit der Stimme Russlands." Die Grünen-Vorsitzende erklärte im Hinblick auf das Treffen in Elmau: "Es wäre sinnvoll, Putin mit am Tisch zu haben. Es ist aber nach der Annektion der Krim auch nachvollziehbar, dass er nicht dabei ist. Es hängt auch von ihm ab, wann er wieder an Bord sein kann." Wichtig sei, dass das Minsker Abkommen halte und weitere stabilisierende Maßnahmen ergriffen würden. Die Ukrainekrise könne nur diplomatisch gelöst werden. Peter sagte, es müsse klar sein, "dass die Ukraine ein souveräner Staat bleibt".
Von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verlangte Peter, "mit einer globalen Nachhaltigkeitsagenda in Elmau aufzutreten". Man brauche Strategien gegen die Klimakrise, die zunehmenden Konfliktherde und die wachsende Ungleichheit. Peter forderte eine ernsthafte Klimaschutzstrategie, "die auch die Industrie in die Pflicht nimmt. Dazu gehört der Ausstieg aus dem Klimakiller Kohle und ein beschleunigter Ausbau der Erneuerbaren Energien".
Quelle: dts Nachrichtenagentur