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Griechenland: Euro-Staaten arbeiten an kurzfristigen Schuldenerleichterungen

Archivmeldung vom 30.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de

Die Euro-Staaten bereiten kurzfristige Schuldenerleichterungen für Griechenland vor. Unter anderem will der Euro-Rettungsfonds ESM das Land gegen das Risiko steigender Zinsen absichern, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf ein Papier des ESM. Am Montag wird ESM-Chef Klaus Regling die Maßnahmen den Euro-Finanzministern vorstellen.

Aus dem Bundesfinanzministerium hieß es, dass man die vorgeschlagenen kurzfristigen Schuldenerleichterungen grundsätzlich mittrage. Sie waren Griechenland bereits im Mai in Aussicht gestellt worden. Zentraler Punkt ist, dass Griechenland bei den Hilfskrediten langfristig von den derzeit extrem günstigen Zinsen profitieren soll. Um das zu erreichen, könnte der ESM Anleihen mit einer Laufzeit von bis zu 30 Jahren begeben und so genannte Zins-Swaps nutzen, hieß es laut "Handelsblatt" in dem Papier. Zudem könnte die durchschnittliche Laufzeit für Kredite des alten Rettungsschirms EFSF um vier Jahre verlängert und Griechenland eine Gebühr erlassen werden, wodurch das Land im kommenden Jahr 220 Millionen Euro sparen würde.

Alle Maßnahmen zusammen könnten nach ESM-Berechnungen den Schuldenstand im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt bis 2060 um 21,8 Prozentpunkte verringern. Solch langfristige Berechnungen sind allerdings mit Unsicherheit behaftet.

Der Internationale Währungsfonds dringt jedoch zusätzlich auf weitergehende Schuldenerleichterungen, was vor allem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ablehnt. Der Hinweis der Europäer darauf, dass die griechische Wirtschaft zuletzt stärker gewachsen sei als angenommen, lässt der Währungsfonds nicht gelten. Angesichts des langen Abschwungs sei es nicht verwunderlich, dass das Wachstum anziehe, sagte eine Person, die mit den IWF-Analysen vertraut ist, dem "Handelsblatt". Der Währungsfonds halte es auch für möglich, dass Athen sich teilweise zu hohen Zinsen wieder am Markt finanziere. Das bedeute aus Sicht des IWF aber nicht, dass die Schulden tragbar seien, hieß es.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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