Friedensnobelpreisträger Munasinghe fordert Konsumverzicht
Archivmeldung vom 15.02.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Friedensnobelpreisträger Mohan Munasinghe hat die Reichen in Industrie- und Entwicklungsländern aufgefordert, ihren Konsum einzuschränken. Fast 85 Prozent des globalen Konsums würden unter den 20 Prozent der wohlhabendsten Menschen dieser Welt aufgeteilt, erklärte der Entwicklungsökonom aus Sri Lanka in der jüngsten Ausgabe der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt".
"Den Reichen muss klargemacht werden, dass ihr Konsum nicht nachhaltig ist", so der Nobelpreisträger von 2007. Nach Ansicht von Munasinghe wird sich der Kampf um Wasser, Nahrung und Energie auf der Erde durch den Klimawandel verschärfen. Es sei deshalb wichtig für Menschen, in der Not zu teilen.
"Arme Leute machen häufig harte Zeiten durch und haben deshalb mehr Mitgefühl", so Munasinghe. "Reichere Menschen haben diese Botschaft vergessen." Der weltweite Verbrauch an natürlichen Ressourcen ließe sich bereits mit vorhandenen Mitteln um 10 bis 15 Prozent reduzieren. "Dies ist ohne eine Einschränkung des bisherigen Lebensstils möglich", betonte der Wissenschaftler.
"Wir müssen nicht warten, bis unsere nationalen Regierungen entscheiden. Wir müssen es selbst tun." Mohan Munasinghe wurde 2007 als Vizevorsitzender des UN-Weltklimarates gemeinsam mit dem damaligen US-Vizepräsidenten Al Gore mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Munasinghe ist Professor für Nachhaltige Entwicklung an der Universität Manchester und hat Gastprofessuren in China und Brasilien inne.
Quelle: dts Nachrichtenagentur