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"Costa Concordia": Weiteres deutsches Opfer identifiziert

Archivmeldung vom 28.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die auf Grund liegende Costa Concordia. Bild: Rvongher / wikipedia.org
Die auf Grund liegende Costa Concordia. Bild: Rvongher / wikipedia.org

Nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" vor der italienischen Küste ist mittlerweile ein fünftes deutsches Todesopfer identifiziert worden. Wie das Auswärtige Amt in Berlin am Samstag weiter mitteilte, werden weiterhin sieben Deutsche vermisst.

Zuvor haben Taucher ein weiteres Todesopfer im Inneren des Kreuzfahrtschiffes entdeckt. Wie der Krisenstab auf der Insel Giglio mitteilte, habe man die tote Frau im überfluteten Bereich des sechsten Decks gefunden. Damit steigt die Zahl der Toten auf 17 an. Italienischen Medien zufolge habe die Frau keine Schwimmweste getragen.

Indessen verhindert schlechtes Wetter weiterhin die für Samstag geplanten Abpumparbeiten. Nach Angaben der Bergungsfirma mussten die Vorbereitungen aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden.

Magazin: "Concordia"-Kapitän setzte sich über Warnungen seines Ersten Offiziers hinweg

Der Kapitän des havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia", Francesco Schettino, ist offenbar von seinen Ersten Offizier Ciro Ambrosio rechtzeitig vor dem Crash gewarnt worden. Dies geht aus dem Protokoll der Aussagte des Sicherheitschefs Martino Pellegrino bei der Hafenbehörde von Livorno vor, das dem "Focus" vorliegt. Ambrosio habe gesagt: "Wir sind zu nahe an der Küste", und dem Steuermann befohlen, die Route zu ändern. Daraufhin habe Schettino das Kommando übernommen und angeordnet, die Route beizubehalten und die Geschwindigkeit zu erhöhen. Laut Pellegrino sagte der Kommandant kurz nach dem Aufprall am Fels: "Scheiße, ich habe ihn nicht gesehen."

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will sich auf internationaler Ebene für mehr Sicherheit in der Passagierschifffahrt einsetzen. Die Evakuierungsrichtlinie der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO solle endlich "an die Größenentwicklung der Schiffe angepasst" werden. Ramsauer möchte "Focus" zufolgen auch erreichen, dass Schwimmwesten künftig an den Musterstationen deponiert werden. Dann müssten Passagiere sie im Notfall nicht erst aus ihrer Kabine holen. Für des Ausbooten und den Übergang auf externe Rettungsboote fordert der Minister eine verbindlich vorgeschriebene Evakuierungssimulation. Beim Schiffsentwurf stelle sich die Frage, ob die Riesenkreuzer künftig "mit einer Doppelhülle" zu bauen wären.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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