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Pro Asyl fordert Afghanistan-Luftbrücke für ehemalige Ortskräfte

Archivmeldung vom 10.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Transall beim Frachtabwurf Bild: de:Benutzer:Hadhuey / de.wikipedia.org
Transall beim Frachtabwurf Bild: de:Benutzer:Hadhuey / de.wikipedia.org

Angesichts des Taliban-Vormarsches in Afghanistan hat die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl die Bundesregierung aufgefordert, bedrohte ehemalige Ortskräfte der Bundeswehr mit einer Luftbrücke zu retten. "Es gibt mindestens 1.000 Ortskräfte, die noch in Afghanistan festsitzen", sagte Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt der "Rheinischen Post".

Die Bundesregierung müsse ganz schnell mehrere Chartermaschinen hinschicken. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte vor zwei Wochen in ihrer letzten Sommerpressekonferenz angekündigt, notfalls mit Chartermaschinen frühere afghanische Mitarbeiter von Bundeswehr und Entwicklungshilfe wie Dolmetscher und Fahrer auszufliegen. Seitdem hat die Regierung zu diesem Vorhaben offiziell nichts mehr verlauten lassen.

"Die Kanzlerin muss Wort halten. Wir brauchen eine Luftbrücke, um diese Menschen außer Landes und in Sicherheit zu bringen", sagte Burkhardt unter Verweis auf die USA. Washington hatte aus Sorge vor Racheakten der Taliban etliche Ex-Ortskräfte der US-Streitkräfte in die Vereinigten Staaten geholt. Nach Angaben der Bundesregierung sind bislang rund 1.700 ehemalige Ortskräfte und deren Familien nach Deutschland gekommen. Die Zahl der ausgestellten Einreisevisa für Berechtigte wurde zuletzt mit 2.400 angegeben. Scharf kritisiert Pro Asyl, dass das Auswärtige Amt seine Lageeinschätzung, die Grundlage für Abschiebungen ist, noch nicht der verschlechterten Sicherheitslage angepasst habe: "Außenminister Heiko Maas duckt sich weg und verschließt die Augen vor der brutalen Wirklichkeit in Afghanistan", sagte Burkhardt. Es müsse einen sofortigen Abschiebestopp geben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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